27.03.2022
Endlich angecampt: Die Saison ist eröffnet!
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Die Tage werden wieder länger, die Temperaturen steigen und so langsam ist es alles wieder da: dieses Kribbeln, diese Reiselust, und die Vorfreude auf einen langen Sommer mit vielen kleinen und großen Campingabenteuern.
Die Wochenenden füllen sich langsam mit Plänen - kleine Abenteuer vor der Haustür stehen genauso auf dem Programm wie Kurztrips ans Meer und lange Roadtrips durch Europa.
Ein Hoch aufs Campen
Und was soll ich sagen? Ich liebe es! Ich liebe es, dass Hedwig wieder bereit ist, mit mir auf Reisen zu gehen. Während mein kleiner Camper im Alltag meistens vor der Tür steht und nicht viel bewegt wird, fahre ich am Wochenende so oft wie möglich weg um einfach mal ein bisschen rauszukommen. Häufig wird es nur eine Nacht in der heimischen Eifel, und trotzdem fühlt es sich auch nach nur einer Nacht in der Natur so an, als wäre man viel länger weg gewesen. Nirgends kann ich so gut abschalten, wie mit Hedwig irgendwo im Nirgendwo.
Was ich am Campen so liebe? Da ist zum einen die Nähe zur Natur und die viele Zeit an der frischen Luft. Hinzu kommen maximale Freiheit und Flexibilität: Man muss sich nicht an irgendwelche vorgegebenen Frühstückszeiten halten, geschweige denn sich dazu schon etwas Richtiges anziehen. Man kann bleiben, wo es einem gefällt, wenn das Wetter schlecht wird, zieht man weiter. Eingekauft wird auf regionalen Märkten, wodurch lokale Händler unterstützt werden, und nebenbei lernt man die jeweiligen Regionen sowie Land und Leute besser kennen.
Freistehen vs. Campingplatz - oder irgendwas dazwischen?
Natürlich gibt es beim Camping auch Unterschiede – Camping ist nicht immer gleich Camping und gerade bei der Stellplatzsuche herrscht in der Community Uneinigkeit: Die Frage „Campingplatz oder Freistehen?“ ist fast schon eine Glaubensfrage. Die einen mögen gerne ein Minimum an Komfort und wollen eine Art Base haben, die anderen verzichten lieber darauf und leben dafür ihre grenzenlose Freiheit aus.
Ich liege da wohl irgendwo dazwischen und stehe gerne ein paar Nächte frei, bin aber auch gerne auf Campingplätzen, um zwischendurch auch mal etwas Komfort zu genießen und vor allem nicht jeden Tag aufs Neue vor der Frage zu stehen, wo man die Nacht verbringen könnte.
Grundsätzlich gilt außerdem: In den meisten Ländern ist Wildcamping verboten. Es ist lediglich gestattet, eine Nacht zur "Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit" zu verbringen. Freistehen wird vielerorts zwar geduldet, auch wenn es prinzipiell verboten ist, aber es sollte auf das Aufbauen von Tischen und Stühlen, Markisen, Tarps und sonstigem Zubehör verzichtet werden.
Umso cooler, wenn es einen Mittelweg gibt, der die Vorteile vom Freistehen mit den Vorteilen von Campingplätzen verbindet: Einerseits naturnah und für sich alleine stehen, andererseits diese Freiheit aber auch legal genießen können, ohne Gefahr zu laufen, weggeschickt zu werden.
Saisonstart mit MyCabin: Legal naturnah campen
Dank MyCabin habe ich letztes Wochenende nur 1,5h von zu Hause entfernt angecampt und hatte zwei super entspannte Nächte auf herrlich naturnahen Plätzen - und das eben ganz legal.
MyCabin ist ein Stellplatzportal, in dem Gastgeber:innen ihre Privatgrundstücke einstellen können und dann kann man sie ganz einfach und bequem online buchen. Dabei geht es darum, Campern den „perfekten Rückzugsort bei großartigen Gastgebern“ zu bieten.
Dahinter steckt ein Team von BergfreundInnen und AbenteuerInnen aus der Bodenseeregion, und man findet inzwischen Stellplätze in ganz Deutschland sowie vereinzelt auch schon in Österreich und der Schweiz. Wie der Name vermuten lässt, finden sich hier nicht nur reine Stellplätze für Campingmobile, sondern auch Hütten und Zeltplätze. Was aber alle Plätze gemeinsam haben ist, dass sie nur in Abstimmung mit den verantwortlichen Naturschutzbehörden angeboten werden und leicht zugänglich sind. Sprich: Es soll alles im Einklang mit der Natur passieren, damit diese keinen Schaden nimmt.
Gerade beim Alleinreisen kommt zusätzlich auch noch der Aspekt der Sicherheit hinzu - es ist doch ein anderes Gefühl, auf solchen Spots zu schlafen, als tatsächlich komplett wildzucampen, finde ich.
Die erste Nacht verbrachte ich hoch oben über dem kleinen Moseldörfchen Kobern-Gondorf auf einer riesigen Wiese, die von hohen Bäumen gesäumt ist. Gastgeber Paul vermietet seine Wiese samt Feuerstelle, Sitzgelegenheiten und Toilette und spendet den kompletten Umsatz an eine Naturschutzorganisation. Damit ist er unter den MyCabin Gastegeber:innen nicht allein.
Nachdem ich am Abend versuchte, mit meiner Kamera den Sternenhimmel einzufangen (leider war der Mond etwas zu hell dafür), wurde ich am Morgen ganz idyllisch von Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher geweckt und startete entspannt mit dem ersten Draußenfrühstück des Jahres in den Tag.
Auch die zweite Nacht dieses Wochenendes verbrachte ich auf einem MyCabin Stellplatz: Diesmal erwischte ich ein kleines Grundstück inmitten von Hühnerwiesen, direkt neben einem schnuckeligen Bauernhof. Hier gab es sogar einen Stromanschluss, für den ich sehr dankbar war, denn so konnte ich meinen Heizlüfter nutzen, ohne den es doch ein recht frischer Abend geworden wäre. Auch wenn der strahlend blaue Himmel tagsüber darüber hinwegtäuschte, war es eben doch noch recht früh im Jahr.
Nachdem ich den Winter überwiegend zu Hause verbracht habe, habe ich nun also die Campingsaison pünktlich zum Frühlingsanfang eröffnet und freue mich riesig auf alles was kommt. Erstmal stehen sicher wieder einige Kurztrips an, im Mai folgt das vierte Caddyroamers Meet Up und im Sommer möchte ich gerne einige Wochen in Norwegen verbringen. Ich könnte nicht glücklicher sein, dass es jetzt endlich wieder losgeht!