30.09.2017
Australien #2 – Alice Springs & Tagestour zum Ayers Rock
Nachdem wir nach unserer dreitägigen Tour entlang der Great Ocean Road und durch die Grampians in Adelaide angekommen waren, bezogen wir zunächst unser Hostel. Das Blue Galah Hostel erwies sich als super ranzig, laut und schmuddelig und ist daher wirklich nicht zu empfehlen. Direkt vor unserem Zimmer befand sich auf einem Balkon eine Bar und entsprechend hoch war der Lärmspiegel. Zum Glück waren wir aber müde genug, um uns davon nicht weiter stören zu lassen und schliefen schon bald trotz lärmender Musik ein. Am nächsten Morgen spazierten wir dann nach dem Check Out einfach drauf los und erkundeten die Stadt mehr oder weniger planlos. Adelaide erschien mir allerdings nicht als besonders sehenswerte Stadt aber hey es gibt dort einige nette Parks und wir konnten zum ersten Mal ein bisschen Sonne im Tshirt genießen.
Um 18 Uhr stiegen wir dann am Bus-Terminal in den Greyhound Bus und traten unsere 20 Stunden Fahrt nach Alice Springs an.
Der Bus war anfangs ganz schön voll, die Fahrt zog sich eeeewig hin und die Strecke war unfassbar langweilig. So fuhren wir mindestens 18 von den 20 Stunden einfach nur geradeaus, ohne Kurven oder Abbiegungen oder irgendetwas anderes Spannendes. Auch die Landschaft um uns herum veränderte sich die ganze Zeit über nicht – armer Busfahrer.
Als wir dann gegen 14 Uhr endlich in Alice Springs angekommen waren, sprangen wir erstmal in den hosteleigenen Pool und gönnten uns ein wenig Erfrischung, bevor wir um 16 Uhr dann auch offiziell einchecken konnten. Unser 4er Zimmer teilten wir uns in dieser Nacht mit einer Japanerin und einem Schweden und das Hostel (Alice Lodge Backpackers) war auch ganz cool: es wirkte ein wenig wie eine kleine Hippiekommune und alle waren ganz entspannt. Einziger Haken: Beim “Free Breakfast” durfte sich jeder nur zwei Scheiben Toast nehmen. Herrje, Labbriges weißes Toast ist doch eh schon nur was für den hohlen Zahn!
Den ersten vollen Tag in Alice Springs wollten wir nutzen, um den Ort zu erkunden, aber das war schnell erledigt, da Alice so gut wie nichts zu bieten hat. Diese kleine Stadt mitten im Outback dient eigentlich nur als Srprungbrett für die verschiedensten Touren zum Ayers Rock. Deshalb marschierten wir einfach den Lions Walk entlang hoch zum Anzac Hill und genossen ein wenig die Aussicht. Den Rest des Tages verbrachten wir wieder am Pool und erholten uns von den Strapazen der ersten Reisetage.
Am nächsten Tag hatten wir schließlich Großes vor: Unsere Uluru-Tour stand an! Ein absolutes Highlight der Reise, auf das ich mich schon lange freute.
Leider ließen es unsere Greyhound Buchungen zeitlich nicht zu, mehr als einen Tag dort zu verbringen, aber wir hatten dennoch ein tolles Ayers Rock Erlebnis: Los ging’s schon morgens um 6Uhr, als uns ein kleiner Bus am Hostel einsammelte und zum größeren Reisebus brachte, in dem schon zahlreiche Senioren auf uns warteten. Das ist vermutlich die Konsequenz daraus, wenn man lediglich eine Tagestour bucht, statt die deutlich aufregendere 3 Tagestour bei der man im Schlafsack unter freiem Himmel übernachtet und all so abenteuerliche Dinge macht.
Zum ersten Mal stiegen wir nach ca. 1,5h an einer Raststätte aus – Zeit fürs Frühstück! Es gab Röstis und Rührei, eine willkommene Abwechslung zum hostelüblichen Weißbrottoast mit Nutella! Weiter gings, next stop: Fooluru – ein dem Uluru recht ähnlich sehender Berg mitten im Nichts, der von sämtlichen Touristen auf Anhieb für den Uluru gehalten wird und daher den Spitznamen “Fooluru” trägt.
Nach insgesamt etwa 6 Stunden Fahrt konnten wir dann zum ersten Mal die roten Gesteinskunstwerke der australischen Wüste bestaunen und uns im Kata Tjuta Nationalpark ein bisschen die Beine vertreten. Leider nur recht kurz, da das Programm einer eintägigen Tour dann doch sehr vollgepackt ist, aber immerhin!
Immer wenn wir wieder in den Bus einstiegen, gab es etwas zu Essen: Zu Mittag gab es Wraps, später Obst, Weingummi und Kuchen. Herrlich!
Als nächstes besuchten wir das Ayers Rock Visitor Center, das einen mit zahlreichen Infos rund um die Aboriginal Culture, den Uluru selbst und seine große Bedeutung für die Ureinwohner Australiens versorgt. Für sie ist der Berg nämlich heilig und aus Respekt vor dieser Tatsache soll man den Berg auch nicht erklimmen. Trotzdem gibt es einen kleinen Wanderweg dort hoch, was ich persönlich richtig unnötig finde, da ich mich frage, wieso man der dringenden Bitte der Aboriginies, den Berg nicht zu erwandern, nicht einfach nachkommen kann.
Nach unserem Besuch beim Visitor Center ging es dann endlich zum eigentlichen Ziel des Ausflugs: Wir spazierten bei 35°C einen Teil des Basewalks entlang und unsere Guides und Busfahrer Pete und Eric erzählten uns spannende Geschichten und Legenden über die verschiedenen Höhlen des Bergs.
So gibt es zum Beispiel eine Men’s Cave, in der sich früher ausschließlich Männer aufhielten, eine Women’s Cave für Frauen und beispielsweise die Boys’ Cave, in der entsprechend die Jungen unterrichtet wurden. Ich war ganz schön erstaunt, dass der Berg so viele Höhlen und Struktur hat!
Am späten Nachmittag erwartete uns dann das Highlight des Tages: Der Sonnenuntergang inklusive Barbecue mit perfektem Blick auf den Ayers Rock! Nach einer ausgiebigen Fotosession mit Christine brachte ich mein Stativ in Position, um die Farbveränderungen auf dem Berg in Form eines Videos genau zu dokumentieren. Das war wirklich ein herrlicher Abschluss für so einen aufregenden Tag!
Nach weiteren 5 oder 6 Stunden Busfahrt fielen wir dann gegen halb 1 hundemüde ins Bett und freuten uns auf die wenigen Stunden Schlaf, denn am nächsten Morgen stand der Wecker schon wieder auf 7 Uhr: Weiter gings 36 Stunden mit dem Greyhoundbus nach Cairns. Aber dazu mehr im nächsten Artikel! 🙂