Ganz große Heimatliebe: Unterwegs im Nationalpark Eifel
Da ich in Monschau aufgewachsen bin, kann ich den Nationalpark Eifel meine Heimat nennen und möchte hier nun endlich auch ein paar Tipps dazu mit euch teilen :-)
Der Nationalpark Eifel wurde 2004 gegründet und erstreckt sich über eine Fläche von 110 km² in unmittelbarer Nähe zum Dreiländereck zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Die nächsten größeren Städte sind Aachen und Düren, sowie auf belgischer Seite Lüttich und auf niederländischer Seite Maastricht.
Die Natur im Nationalpark Eifel ist sehr vielfältig, aber vor allem geprägt durch Buchenwälder, Flüsse und Täler. Hier leben Wildkatzen, Rothirsche, Schwarzstörche, Uhus und andere Wildtiere, die anderenorts nicht so verbreitet sind.
Auch deshalb heißt es im Nationalpark Eifel "Natur Natur sein lassen", d.h. der Mensch greift hier nicht in die Natur ein sondern überlässt sie ganz sich selbst. Dieses Motto ermöglicht zahlreichen bedrohten Pflanzen- und Tierarten, sich wieder neu auszubreiten.
Sehenswert im Nationalpark Eifel: Der Rursee
Der Rursee liegt mitten im Nationalpark Eifel und ist einer der größten Stauseen in ganz Deutschland.
Besonders beliebte Ziele am Rursee sind die Orte Rurberg, Einruhr und Woffelsbach.
Alle drei Dörfer liegen direkt am See und können so nicht nur per Auto oder zu Fuß, sondern auch mit den Touristenbooten der Rursee Schifffahrt erreicht werden. So bietet es sich beispielsweise an, von Rurberg nach Einruhr zu wandern und zurück mit dem Schiff zu fahren (oder andersherum).
Außerdem gibt es in allen drei Orten auch direkten Seezugang. In Rurberg und Einruhr gibt es Naturfreibäder, in Woffelsbach bildet der See eine größere Bucht, die im Sommer zum Baden einlädt. Ein weiteres Freibad befindet sich in Schmidt, neben der Anlegestelle Eschauel. Dort ist nämlich der Beach Club Eifel ansässig und hier ist Urlaubsfeeling definitiv garantiert :-)
Auch Wassersportler kommen am Rursee nicht zu kurz, von Segeln über Kanu und Kajakfahren bishin zu Windsurfen und Stand Up Paddling ist hier grundsätzlich alles möglich - allerdings bedarf es hierzu meist einer entsprechenden Berechtigungskarte. Außerdem sind Motorboote grundsätzlich nicht zugelassen und Segel- und Ruderboote sowie andere
Wasserfahrzeuge dürfen auch keinen Verbrennungsmotor oder anderen Maschinenantrieb nutzen.
Mehr Infos dazu findet ihr hier. Bei Fragen wendet euch am besten direkt an die Rursee Touristik.
Außerhalb der ausgewiesenen Badestellen ist das Baden und Schwimmen im Rursee nicht erlaubt und ich bitte euch, euch auch daran zu halten.
Sehenswert im Nationalpark Eifel: Die ehemalige NS Ordensburg Vogelsang
Vogelsang ist eine ehemalige Ausbildungsstätte für die Führungselite der nationalsozialistischen Herrschaft und gleichzeitig eins der größten Bauwerke des Nationalsozialismus. Die Überheblichkeit der Nazis ist hier nicht zu übersehen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde "Camp Vogelsang" militärisch genutzt.
Seit 2006 ist Vogelsang nun "Internationaler Platz" und steht somit für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander.
"Die Erfahrungen aus der Geschichte werden als Verpflichtung und Chance gleichermaßen gesehen. Wertschätzung, Dialog und Offenheit sind Haltungen, denen alle Einrichtungen am Standort verbunden sind." (Quelle: vogelsang-ip.de )
Es gibt in Vogelsang zwei beeindruckende Dauerausstellungen: Die eine widmet sich dem Nationalsozialismus (Bestimmung: Herrenmensch), die andere dem Nationalpark (Wildnisträume). Beide sind gleichermaßen sehenswert.
Sterne ohne Grenzen: Der Nationalpark Eifel gilt als Sternenpark
2014 wurde der Nationalpark Eifel offiziell zum Sternenpark gekürt. Und zwar vollkommen zurecht: Der Sternenhimmel, unter dem ich aufgewachsen bin, kam mir immer völlig selbstverständlich vor, bis ich auch mal anderenorts in den Nachthimmel schaute :-D Da wurde mir klar, dass es nicht total normal ist, jeden Abend die Milchstraße zu sehen und unter einem wahrhaftigen Sternenmeer einzuschlafen.
Im Nationalpark Eifel hat man tatsächlich sehr klare Sicht auf den Sternenhimmel, was vor allem der geringen Lichtverschmutzung zu verdanken ist.
Unweit von Vogelsang gibt es auch eine Sternwarte unter freiem Himmel. Dort bietet die Astronomie Werkstatt "Sterne ohne Grenzen" geführte Sternwanderungen an. Ein empfehlenswertes Erlebnis für die ganze Familie :-)
Sehenswert im Nationalpark Eifel: Die malerische Altstadt von Monschau
Monschau liegt zwar nicht direkt im Nationalpark Eifel, grenzt aber unmittelbar an ihn und ist definitiv einen Besuch wert. Dieses idyllische Städtchen an der Rur lockt jährlich mehrere Tausend Touristen an, vor allem zur Monschau Klassik im Sommer und zur Weihnachtszeit.
Die historische Altstadt sowie die umliegenden Dörfer haben jedoch ganzjährig einiges zu bieten: Von den verschiedenen Sehenswürdigkeiten im Stadtkern bis hin zu über 350km beschilderten Wanderwegen im Monschauer Land wird einem hier so schnell nicht langweilig. Kopfsteinpflaster und Fachwerkhäuser prägen die kleinen Gassen der kleinen Stadt an der Rur. Die malerische Altstadt besticht durch mittelalterlichen Charme, kleine Ladenlokale und Cafés.
Mehr Infos zu Monschau findet ihr hier.
Wandern im Nationalpark Eifel
Der Nationalpark Eifel lädt natürlich vor allem auch zum Wandern ein :-)
Wichtig ist, im Nationalpark auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben und respektvoll mit der Natur umzugehen. Bitte trampelt keine Pflanzen platt, kraxelt nicht quer durch die Wälder und Wiesen und hinterlasst vor allem nicht außer ein paar Fußspuren auf den ausgewiesenen Wegen. :-)
Es gibt verschiedene Wanderwege jeder Länge. Für diesen Artikel habe ich ein paar Highlights herausgepickt.
Wandern im Nationalpark Eifel: Der Wildnis-Trail
Der Wildnis-Trail des Nationalpark Eifel startet in Monschau-Höfen und führt von dort aus in 4 Etappen zunächst nach Einruhr (ca. 25km), dann nach Gemünd (ca. 20km), nach Heimbach (ca. 22,5km) und zum Schluss nach Zerkall (ca. 17,5km). So bezwingt man innerhalb von vier Tagen stolze 85km und erwandert die herrliche Natur des Nationalparks. Es geht durch Wiesen und Wälder, vorbei an plätschernden Bächen, dem Rursee und der NS-Ordensburg Vogelsang. In den jeweiligen Etappenzielen gibt es verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten, die man im Voraus über die Rursee-Touristik buchen kann und sollte. Gerade an den langen Wochenenden ist der Wildnis-Trail nämlich sehr beliebt, daher sollte man sich nicht unbedingt auf Spontanität bei der Unterkunftssuche verlassen und Wildcamping ist im Nationalpark natürlich verboten. Mehr Infos zum Wildnistrail findet ihr hier.
Ich habe den Wildnis-Trail 2016 gemeinsam mit einer Freundin bestritten, meinen ausführlichen Erfahrungsbericht dazu findet ihr hier.
Wandern im Nationalpark Eifel: Der Eifelsteig
Der Eifelsteig ist ein Fernwanderweg, der in 15 Tagesetappen von Aachen nach Trier führt. Die abwechslungsreichen und teils sehr anspruchsvollen Etappen sind alle zwischen 15km und 28km lang und ergeben in Summe stolze 313km.
Die Wanderung führt durch das Hohe Venn, das größte noch intakte Hochmoor Europas, quer durch den Nationalpark Eifel und die Vulkaneifel bis zu den Bundsandsteinfelsen bei Trier. Auch für den Eifelsteig sollten die Unterkünfte am besten im Voraus gebucht werden. Mehr Infos zum Eifelsteig findet ihr hier.
Wandern im Nationalpark Eifel: Schlemmertouren
Sowohl in und um Monschau, als auch rund um den Rursee gibt es sogenannte Schlemmertouren. Das Konzept dahinter sieht je nach Buchung beispielsweise 3 Stopps in umliegenden Gastronomiebetrieben vor: Man beginnt mit einem leckeren Frühstück, wandert dann einige Kilometer bis zum Mittagessen und wandert dann nochmal, bis es Kaffee und Kuchen gibt. Nach diesem Prinzip gibt es verschiedene Wege, die man auf eigene Faust bestreitet, aber das Gastronomie-Paket sollte vorher gebucht werden, damit die Betriebe sich auf die Gäste einstellen können.
Mehr Infos zu den Monschauer Schlemmertouren findet ihr hier.
Mehr Infos zu den Rurtal-Schlemmertouren rund um den Rursee findet ihr hier.
Tipp: Eine solche Schlemmertour kann auch ein tolles Geschenk sein - passend dazu kann man auch entsprechende Gutscheine erwerben :-)
Wandern im Nationalpark Eifel: Thementouren
Natürlich gibt es auch einige kürzere Wanderwege im Nationalpark Eifel, die sich vor allem für Tagesausflüge o.ä. eignen. Dazu zählen beispielsweise folgende Thementouren:
- Themen-Tour 1 beginnt am Parkplatz "Scheidbaum" bei Nideggen-Schmidt (Länge: ca. 12 km; Abkürzung: ca. 9 km, inklusive Abstecher von jeweils 1,75 km)*
- Themen-Tour 2 geht am Parkplatz "Büdenbach" am Staudamm Schwammenauel los (Länge: ca. 14 km; Abkürzung: ca. 6,5 km).*
- Themen-Tour 3 startet in Hirschrott, das Sie vom Parkplatz "Finkenauel" bei Simmerath-Erkensruhr aus erreichen (Länge: ca. 14 km).*
- Themen-Tour 5 geht vom Parkplatz der Abtei Mariawald bei Heimbach los (Länge: ca. 11 km; Abkürzung: ca. 5 km, Abstecher ca. 1 km mehr).*
- Themen-Tour 7 startet ab dem Nationalpark-Tor Gemünd (Länge: ca. 10 km; Abkürzung: ca. 4 km).*
Zu den Thementouren gibt es inzwischen auch zwei empfehlenswerte Bücher, in denen die Wege ausführlich beschrieben sind:
- Themen Touren Band 1: Wanderungen im Nationalpark Eifel 1: 10 Touren zwischen 5km und 18km
- Themen Touren Band 2: Kurze Wanderungen im Nationalpark Eifel: 12 leichte Touren zwischen 2km und 7km
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