10.01.2021
Meine Tipps für einen abwechslungsreichen Aufenthalt in der Zugspitzregion
Grainau
Mein Herbsturlaub 2019 brachte Hedwig und mich zum höchsten Berg Deutschlands. Die Zugspitze ist knapp 3000m hoch und die Region dort hat mich schwer beeindruckt. Von meinem Campingplatz im Zugspitzdorf Grainau aus unternahm ich einige Wanderungen und trotzte dem teils sehr herbstlich-regnerischem Wetter Tag für Tag.
Grainau ist ein beschaulicher kleiner Ort direkt am Fuß der Zugspitze und eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen in der Region. Mit ÖPNV ist man bestens angebunden und erreicht auch das naheliegende Garmisch Partenkirchen super einfach.
Eibsee
Am Fuß der Zugspitze liegt auf fast 1000m der herrlich türkis-blaue Eibsee, der auf einem angenehmen Wanderweg über 7,2km umrundet werden kann und dabei zahlreiche tolle Fotomotive bietet. Es gibt zahlreiche Badestellen, sowie einen Tretbootverleih. Das kristallklare Wasser lädt zu vielseitigen Wasseraktivitäten ein und bietet mit dem Zugspitzmassiv im Hintergrund ein wirklich traumhaftes Panorama.
Da der heutige See durch den Rückzug eines ehemaligen Gletschers am Ende der letzten Eiszeit und durch einen späteren, gewaltigen Bergsturz entstanden ist, finden sich in und um den Eibsee auch heute noch zahlreiche Felsblöcke und im See auch einige kleine Inseln.
Zugspitze
Die Zugspitze ist mit ihren 2962m der höchste Berg Deutschlands und befindet sich direkt auf der Grenze zu Österreich.
Am Ende der Rundwanderung beschloss ich, mit der Seilbahn auf die Zugspitze zu fahren und bereute diese Entscheidung keine Sekunde. An diesem Tag hatte ich wirklich Glück mit dem Wetter und der Blick von dort oben war einfach traumhaft. Das nächste Mal will ich die Zugspitze allerdings lieber erwandern – aber dafür brauche ich noch eine Menge Vorbereitung :D
Die Seilbahn zur Zugspitze ist wahrlich ein teures Vergnügen: Eine Berg- und Talfahrt mit der 2017 erneuerten Seilbahn kostet für Erwachsene stolze 61€.
Höllentalklamm
Das Höllental ist ein Tal im Zugspitzmassiv, durch das der Hammersbach fließt und definitiv ein Muss bei einem Besuch der Zugspitzregion. Von Grainau aus bietet sich eine Wanderung durch die Höllentalklamm an, die bereits seit 100 Jahren touristisch erschlossen ist und einen beeindruckenden Einblick in die einzigartige Landschaft bietet. Nach einem recht ordentlichen Anstieg erreicht man die Höllentaleingangshütte (Der Zutritt für Erwachsene kostet 5€), von der aus es direkt in die Klamm geht. Dort erwartet einen eine enge Felsschlucht, zahlreiche kleine Höhlen, Tunnel, Wasserfälle und enge Wege, die direkt in die Berge geschlagen sind.
Nach der Höllentalklamm lohnt es sich, dem Weg bis zur Höllentalangerhütte weiter zu folgen. Für Geübte und Klettersteigfans geht der Weg hier noch weiter und man kann beispielsweise die Zugspitze von dort aus erklimmen. Das hatte ich an diesem Tag aber nicht vor ;-)
Alpspitz Ferrata
Die Alpspitz Ferrata ist ein technisch wenig anspruchsvoller Klettersteig, der aber durch die wahnsinnig tollen Aussichten besticht und einem durch seine Länge konditionell einiges abverlangt. Dennoch ist sie für Anfänger gut geeignet.
Hierzu fährt man von Garmisch-Partenkirchen aus mit der Alpspitz Bahn hinauf bis zur Bergstation. Diese liegt jedoch gute 600m unterhalb des auf 2628m gelegenen Gipfels, weshalb für die Erklimmung der Alpspitze ausreichend Zeit eingeplant werden sollte. Denn 600 Höhenmeter brauchen ihre Zeit ;-) 4,5 bis 5 Stunden sollte man für den Klettersteig schon einplanen und bei der Vorbereitung unbedingt auch auf die Zeiten der Bergbahn achten, damit man die letzte Talfahrt nicht verpasst.
Die Alpspitz Ferrata ist durch zahlreiche Eisenleitern, Stufen, Stahlseile und atemberaubende Aussichten geprägt. Es bieten sich Blicke hinüber Richtung Zugspitze, ins Höllental und quer über das Grainauer und Garmisch-Partenkirchener Umland.
Nachdem man das Gipfelkreuz erreicht hat, das nicht selten mitten in den Wolken liegt, kann man für den Rückweg entweder wieder den gleichen Weg wählen, oder man entscheidet sich wie wir für den Abstieg über ein großes Geröllfeld. Dieses ist vermutlich die anstrengendere Variante, weil man immer wieder mehr oder weniger kontrolliert hinabrutscht und so Knie und Oberschenkel stark belastet werden. Am Ende des Geröllfelds folgen dann noch einige Eisenleitern und schmale, mit Stahlseilen gesicherte Wegabschnitte, sowie ein kurzer Tunnel, bis man schließlich wieder die Bergstation erreicht – und zwar hoffentlich vor der letzten Talfahrt ;-)
Garmisch-Partenkirchen
Garmisch-Partenkirchen ist der größte Ort in der Gegend um die Zugspitze und stellt somit auch das wirtschaftliche Zentrum der Region dar. Es gibt zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und Unterkünfte sowie einige Cafés und Restaurants. Außerdem befindet sich hier das Olympiastadion mit Skisprungschanze. Die Stadt, die eigentlich aus zwei Orten besteht, die 1935 zu einem vereint wurden, ist kein super sehenswertes Highlight, aber an einem Regentag bietet sie sicher eine gelungene Abwechslung und lädt zu einem kleinen Bummel ein.
Partnachklamm
Eine weitere sehenswerte Klamm ist die Partnachklamm, die vom Olympiastadion in Garmisch zu Fuß erreichbar ist. Der Weg ist meiner Meinung nach deutlich weniger anspruchsvoll als der durch die Höllentalklamm, aber ebenso lohnenswert. Auch hier erwarten einen Höhlen, Tunnel, Wasserfälle und enge, zum Teil steile Wege. Der Zutritt zur Partnachklamm kostet für Erwachsene 6€, mit Gästekarte nur 5€.
Mittenwald
Mittenwald ist ein malerischer kleiner Luftkurort direkt an der Grenze zu Österreich und liegt von Alpengipfeln umgeben direkt zwischen Wetterstein, Kranzberg und Karwendel. Der Ort besticht vor allem durch schön bunt bemalte Häuser und kleine Läden und ist für seine Geigenbaugeschichte bekannt. Dazu gibt es sogar ein eigenes Museum: Das Geigenbaumuseum.
Leutaschklamm
Im Grenzwald zwischen Tirol und Bayern befindet sich eine weitere sehenswerte Klamm: Die Leutaschklamm.
Die Leutaschklamm begeht man auf einem Weg hoch oben über der Leutascher Ache, die sich weit unten plätschernd durch die Berge schlängelt.
Durch die Klamm führen drei Wege unterschiedlicher Längen: Der Wasserfallsteig, der Koboldpfad und der Klammgeistweg. Wir entschieden uns für letzteren rund 3km langen Weg, der zunächst ca. 850m direkt durch die Klamm und später durch den Wald zurückführt. Das Schöne an diesem Weg ist, dass auf anschaulichen Tafeln die Geschichte vom Klammgeist erzählt wird, der seit vielen Jahren in der Klamm spukt. Somit ist die Leutaschklamm auch für Kinder ein richtig tolles Erlebnis.