21.06.2015
Endlich nochmal Mittelmeer: Schwesternurlaub im Süden Korsikas
…Weit nach Straßburg und einer schönen Autobahnstrecke durch die Schweiz, die für uns 6 Franken preiswerter ausfiel, weil der freundliche Zollbeamte uns mehr zurückgab als nötig, ging es durch den 17km langen Gothard-Tunnel und ab über die italienische Grenze.
Da wir zu viel Zeit für die erste Etappe bis Livorno angesetzt hatten und nach 13 Stunden Fahrt doch langsam die Augen schwer wurden, hielten wir kurz vor unserem ersten Ziel an einem Autobahnrastplatz an und gönnten uns ein kleines Nickerchen bis zum Sonnenaufgang.
Am Hafen angekommen, hieß es dann erstmal in die lange Schlange einreihen und warten.
Nach einem ziemlich abenteuerlichen Einparkmanöver auf der Fähre verbrachten wir gute 4 Stunden auf einer Bank an Deck. Nachdem wir in Bastia von Bord gegangen waren, machten wir uns weiter auf den Weg in Richtung Süden – Achtung: Der korsische Fahrstil ist mehr als gewöhnungsbedürftig! 😉
Daher wunderten wir uns nicht weiter, dass die Straße auf einmal wegen eines Unfalls gesperrt werden musste. Dummerweise knapp 50km vor unserem Zielort. Da es keine Alternativroute gab, verbrachten wir die nächsten Stunden dann kurzerhand am Strand, bis wir weiter nach Porto Vecchio fahren konnten.
Korsikas Süden: Porto Vecchio
Wir fanden einen netten familienbetriebenen Campingplatz (La Vetta ****), der im Wald kurz vor Porto Vecchio liegt. Unser Stellplatz war sehr schön und umgeben von Bäumen, die allerdings nicht zu hoch waren und uns somit immer noch ein bisschen Blick auf die Abendsonne erlaubten.
Tag 2 begannen wir mit der Besichtigung des Örtchens Porto Vecchio. Nach einer etwas abenteuerlichen Gurkerei durch die kleinen Sträßchen des Centre Ville fanden wir einen Parkplatz am oberen Stadtrand und es konnte losgehen.
Porto Vecchio ist ein ganz hübsches Städtchen, sieht aus wie die meisten südfranzösischen Dörfer und erschien uns als drittgrößte Stadt Korsikas doch recht klein.
Porto Vecchio
Wir gönnten uns noch eine kalte Orangina in einem Café auf dem Platz vor der Kirche und nach ein bisschen Bummelei machten wir uns dann auf zum Strand.
Korsikas Süden: Col de Bavella
Dann kam der 15. August und somit die Fête de la Marie! In Frankreich ist das ein wichtiger Feiertag und daher sind die Geschäfte in der Regel geschlossen. Wir beschlossen, eine Tour durch die nahegelegenen Berge zu machen: Wir machten uns auf den Weg zum Col de Bavella. Vorbei an einem schönen, ruhigen Bergsee ging es auf kurvigen Straßen den Pass hinauf.
Am Col angekommen, wuselten Menschen über die Straße und den Parkplatz, wie Ameisen auf ihrem Haufen. Zum Glück ist für einen kleinen Twingo immer noch ein Plätzchen frei. 😉 Frische, kühle Bergluft begrüßte uns und ab und zu ließ eine Wolke die Bergspitze des über 1240m hohen Bavella Massivs im Nebel verschwinden. Für uns Wanderer waren die kleinen Wassertröpfchen die reinste Erfrischung.
Eigentlich wollten wir den üblichen und allseits beliebten Touri-Weg zu einem Aussichtspunkt erwischen… haben wir aber nicht. Wir wählten stattdessen (ausversehen) den alpinen Klettersteig.
Ups. Es ging ziemlich steil und ziemlich steinig hinauf und als wir irgendwann mitten in einer Felsspalte standen, in der normalerweise wohl Geröll ins Tal kracht, wurde uns doch etwas zu heikel und wir begannen den Abstieg. Zurück im Auto lockte nur noch ein wunderbares Wasserbecken im Fluss unsere Füße aus den Sitzen.
Korsikas Süden: Bonifacio & Lavezzi-Inseln
Der Ausflug in die Berge zum Col de Bavella schien unsere Aktiv-Geister geweckt zu haben und so entschlossen wir uns zwei Tage später für den nächsten Ausflug: Bonifacio liegt circa eine Autostunde entfernt am südlichsten Zipfel der Insel. Die alten Festungsmauern umschließen die Altstadt, die hoch über dem Meer am Rand der Klippen thront und seinen Besuchern eine grandiose Aussicht beschert.
Zunächst erkundeten wir Ober- und Unterstadt zu Fuß und genossen mittags einen Crêpe in den engen Gassen der Altstadt. Wie fast jeder Ort auf Korsika (so zumindest unser Eindruck), behauptet übrigens auch Bonifacio, Napoleon habe hier gelebt. 😉
Nach dem Abstieg landeten wir im Hafen, der versteckt und geschützt in einer Bucht liegt. Hier entschieden wir uns, Bootstour N°2 zu machen, die zunächst Halt auf den Lavezzi-Inseln macht und anschließend an der beeindruckenden Küste entlang wieder zurückführt.
Die Lavezzi Inseln sind eine Inselgruppe, die ganz schön einsam im Mittelmeer liegt. Irgendwo zwischen Korsika und Sardinien. Sie sind nahezu unberührt und absolut unbebaut – wir lagen hier eine Weile am Strand.Diese Bootstour sollte man unbedingt mitnehmen, wenn man die Gelegenheit dazu hat! 🙂
Korsikas Süden: Die schönsten Strände in unserem Ranking
Platz 4: Unseren ersten richtigen Urlaubstag wollten wir am Strand verbringen. So machten wir uns auf zu einem Strand namens St Cyprien. Leider war es hier recht überfüllt und das Wasser war auch nicht gerade der Wahnsinn – aber wir verbrachten dennoch einen netten Strandtag mit Baguette und Orangina, so wie es sich gehört.
Strand St Cyprien
In unserem Strandranking landet St. Cyprien jedoch leider auf dem letzten Platz.
Platz 3: Nach einem Bummel durch Porto Vecchio nahmen wir uns die vermeintlichen Traumstrände von Palombaggia vor, die sowohl im Internet als auch in unserem Reiseführer angepriesen wurden. Entsprechend war es hier wirklich brechend voll, wenn auch tatsächlich wunderschön. Das Wasser war super klar und türkis und so konnten wir den Tag trotz der vielen Menschen genießen.
Platz 2: Der Tag am Benedettu-Strand sollte der letzte Tag im Süd-Westen der Insel sein. Nach einer kurzen Suche fanden wir den Strand inklusive Segel-Schule und befanden ihn auch für schön. Wieder sehr klares Wasser und wie immer Sonne pur, so wie man sich die korsischen Strände eben vorstellt. Daher für uns ein hochverdienter Platz 2 im Strand-Ranking.
Platz 1: Am Tag nach dem Trip zum Col de Bavella wurde es mal wieder Zeit für einen ausgiebigen Strandtag: Eine hübsche, große und offene Bucht, türkisblaues Meer, wenige Menschen, Sonne pur und ein sehr flacher Einstieg ins Wasser – das zeichnet den Strand von Pinarellu aus. Da das Wasser zu Beginn wirklich sehr flach ist und man erstmal ziemlich weit durch das türkise Nass spazieren muss, um nicht mehr stehen zu können, konnten wir uns herrlich mit unserem Beachballspiel im Wasser vergnügen. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Lesen und Sonnen – wirklich ein traumhafter Strandtag! Für uns ein hochverdienter Platz 1 im Strandranking! Leider hatten wir ausgerechnet an diesem Tag die Kamera im Zelt gelassen und daher hab ich hierzu leider kein passendes Fotomaterial für euch 🙁 Die Googlebildersuche ist dafür aber recht ergiebig. 😉