Die Drei Zinnen - das berühmte Gipfelensemble in den Dolomiten 

Die Dolomiten standen schon eine Weile auf meiner Liste - umso glücklicher war ich, dass es im Sommer 2021 dann endlich klappte und ich die Reise mit Hedwig antrat. 


Vom Toblacher See zu den Drei Zinnen

Zunächst verbrachte ich ein paar schöne, wenn auch recht regnerische Tage am Toblacher See, inklusive Tagesausflug mit Wanderung und Klettersteig am Pragser Wildsee

In einer längeren Regenpause schnappte ich mir mein Fahrrad und radelte zum Aussichtspunkt Drei Zinnen, in der Hoffnung, dort einen ersten Blick auf die berühmten Berge werfen zu können. Leider hingen die Wolken an diesem Tag jedoch noch so tief, dass ich absolut nichts sehen konnte. Wenn das Wetter es jedoch zulässt, vermute ich, dass der Blick dort sehr sehr schön ist, und zur Einstimmung auf die Drei Zinnen sicher ein empfehlenswerter Stopp! Der Aussichtspunkt liegt an der SS51 und ist auch mit dem Bus (Linie 445) zu erreichen.

Camping Toblacher See
Toblacher See

Am nächsten Tag machte ich mich schließlich auf, die Drei Zinnen hautnah zu erleben. Sie sind gewissermaßen das Wahrzeichen der Dolomiten und wirklich eine sehr beeindruckende Felsformation. 

 

Vom Toblacher See aus fuhr ich also mit Hedwig die SS51 lang, bog links auf die SP49 ab und schließlich auf die Passstraße zur Auronzo Hütte (Rifugio Auronzo) hoch, in der Hoffnung dass ich oben über den Wolken ankommen würde. Die Fahrt dort hoch ist sehr kurvig und steil, und meine Sicht war durch die dichten Wolken etwas eingeschränkt. 

Die Passstraße kostet 30€ für 24h, d.h. man muss innerhalb von 24h wieder unten sein, um nicht doppelt zahlen zu müssen. 

 

Direkt an der Auronzo Hütte gibt es einen großen Wohnmobilparkplatz, für den dann nicht nochmal extra gezahlt werden muss. Als ich dort oben ankam, war witterungsbedingt so gut wie nichts los – kein Wunder, da man einfach nichts gesehen hat :-D  

Ich blieb trotzdem optimistisch und hoffte auf Besserung am nächsten Morgen, während ich mich in Hedwig verkroch und es mir gemütlich machte.

Schlechte Sicht bei den Drei Zinnen

Dank der dichten Wolkendecke war die Nacht auf 2320 m kältetechnisch erträglich und am nächsten Morgen wurde ich – wer hätte das gedacht – tatsächlich mit der Sonne wach!

Oh welch ein Glück. Es bot sich mir eine traumhafte Aussicht. Endlich konnte ich sehen, wo ich die letzten 18 Stunden verbracht hatte :-) 

 

So früh morgens war der Parkplatz noch recht leer, aber das änderte sich wegen des guten Wetters schnell. 

Umrundung der Drei Zinnen - Eine traumhafte Wanderung

Nach einem gemütlichen Frühstück brach ich zu der lang ersehnten Wanderung auf, um endlich die Drei Zinnen in ihrer vollen Pracht bestaunen zu können. 

Die Wanderung startet direkt an der Auronzohütte und führt dann in östlicher Richtung auf einem breiten Wanderweg direkt am Südabsturz der Drei Zinnen entlang. Gleichzeitig bietet sich ein unfassbares Panorama auf die filigranen Zacken des Misurina Gebirges. Der erste Abschnitt der Wanderung geht bis zur Lavaredo Hütte, an der man links abbiegt und in steilen Kehren hoch zum Paternsattel aufsteigt. Anschließend geht es auf einem breiten, eher flachen Weg bis zur Drei Zinnen Hütte weiter – auf diesem Teil der Wanderung legte ich sehr viele Fotostopps ein, weil ich mich an den Drei Zinnen und dem gesamten Panorama einfach nicht satt sehen konnte.

Tipp: Ich folgte der Wanderung Nr. 37 aus dem Buch "Hochgefühl Dolomiten", ein Wanderführer, den ich wärmstens empfehlen kann. :-) 

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Unterhalb der Drei Zinnen Hütte machte ich eine längere Pause, gönnte mir einen kleinen Snack und genoss die Aussicht, bis es langsam Zeit wurde die Wanderung fortzusetzen. 

Von dort aus geht es zunächst 200 Höhenmeter abwärts, vorbei an bunten Wildblumen und weidenden Kühen, bevor es auf der anderen Seite des Rienzboden wieder steil bergauf geht. Kurz vor Ende der Drei Zinnen Umrundung erscheint die Sennhütte „Lange Alm“ vor mir, und ich hätte wirklich große Lust dort einzukehren, aber mangels Portemonnaie ziehe ich weiter und das erneute Panorama auf die Cadini di Misurian und den Cristallo  beeindruckt mich so sehr, dass mir glatt etwas schwindelig wird. 

Vorbei an ein paar Kühen die mitten auf dem Weg pausieren, komme ich kurz darauf wieder am Parkplatz der Auronzohütte an. 

Der Parkplatz war inzwischen rappelvoll, ich genoss mein Abendessen mit herrlich sonniger Aussicht und hatte längst beschlossen, eine weitere Nacht dort oben zu verbringen. 

Die zweite Nacht an der Auronzohütte kündigte sich jedoch schon sehr frisch an – kein Wunder bei diesem sternenklaren Himmel. 

Da ich Anfang August eigentlich auf wärmere Temperaturen eingestellt und wärmetechnisch entsprechend schlecht ausgerüstet war, folgte ich dem lustig gemeinten Rat meiner Schwester und behalf mir mit der Rettungsdecke aus dem erste Hilfe Kasten :D So wurde es eine angenehm muckelige, wenn auch ziemlich knisternde Nacht. 

 

Als ich am nächsten Morgen den Weg zurück ins Tal antrat, hatte ich Glück: Eigentlich zahlt man die 30€ Maut ja nur für 24h, da ich aber nun ca. 40h dort oben verbracht hatte, ging ich fest davon aus, erneut Maut zahlen zu müssen. Da das Kassenhäuschen jedoch nicht besetzt und die Schranke geöffnet war, kam ich da drum herum. 

 

Meine Reise setzte ich zur Seiser Alm fort, dazu später mehr :-)