28.08.2021
Bergsee mit Bilderbuch-Charakter: Der Pragser Wildsee
Meine Sommerreise im August 2021 startete ich mit einer Woche Südtirol. Dort verbrachte ich zunächst drei Nächte auf dem Campingplatz am Toblacher See, den ich sehr empfehlen kann. Ich hatte Glück und ergatterte dort spontan ein Plätzchen mit Bergblick – besser hätte ich es nicht treffen können.
Vom Campingplatz Toblacher See bieten sich verschiedene Ausflüge mit Panorama-Garantie an. So zum Beispiel eine Tour zum Pragser Wildsee, einem türkis-blauen Bergsee mit Bilderbuch-Charakter. Die "Perle der Dolomitenseen" liegt auf fast 1.500m und entstand einst, als riesige Felsen ins Tal stürzten und sich infolgedessen Wasser in selbigem aufstaute.
Innerhalb weniger Minuten gelangt man vom Campingplatz mit dem Fahrrad oder Auto ins Zentrum von Toblach. Dort befindet sich, nahe der Kirche, der Busbahnhof von dem aus regelmäßig Linienbusse zum Pragser Wildsee fahren.
In der Hauptsaison vom 10.7. bis 10.9. ist das Pragser Tal von 9.30 – 16 Uhr nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder gegen Vorweis einer Parkplatzreservierung bzw. einer gültigen Durchfahrtsberechtigung erreichbar. Die gewünschte Busverbindung ist außerdem vorab online zu buchen. Nach dem 10.9. gelten diese Regelungen nicht mehr und der See kann jederzeit besucht werden. Alle Infos zur Erreichbarkeit des Pragser Wildsees findet ihr hier.
Pragser Wildsee: Der Rundweg ist ein Must-Do!
Ich entschied mich an diesem Tag, ein früher Vogel zu sein und buchte ein Ticket für den ersten Bus um 8:01 Uhr. Zum Busbahnhof radelte ich vom Campingplatz aus ca. 20 Minuten . Nach einer halben Stunde Busfahrt ist der große Parkplatz unweit des Seeufers erreicht und ein neuer Schwung Menschen strömt auf den See zu.
Obwohl ich mich für den ersten Bus entschieden hatte und es zu meiner Ankunft erst 8:30 Uhr war, herrschte am See bereits reges Treiben.
Ein Spaziergang entlang des Rundweges um den See ist ein Must-Do: Etwa eine Stunde lang führt der Weg immer in Ufernähe entlang und präsentiert zahlreiche Traumaussichten auf den See und die umliegenden Berge. An diesem Morgen meinte es das Wetter besonders gut mit mir und bescherte mir nicht einfach nur blauen Himmel, sondern noch ein paar perfekte Foto-Wölkchen dazu. So verbrachte ich statt einer Stunde circa anderthalb auf dem Rundweg. Details zum Rundweg findet ihr hier.
Als ich schließlich wieder am Ausganspunkt ankam, war dort schon deutlich mehr Betrieb. Früh sein lohnt sich also!
Pragser Wildsee: Panorama-Wanderung zum Kühwiesenkopf
Da ich für diesen Tag längst noch nicht genug Panorama hatte, trat ich anschließend meine eigentliche Wanderung an. Diese führte mich in gut 2 Stunden ziemlich steil durch den Wald hoch zum Kühwiesenkopf. Bis dahin war mit Panorama nicht viel – aber einmal oben angekommen, war die Aussicht schier unendlich. Je höher ich stieg, desto mehr zeigte sich auch der Pragser Wildsee in seinem strahlenden Türkis.
Nach etwa drei Stunden und knapp 900 Höhenmetern erwartete mich dann das Highlight der Wanderung: Der halbstündige Olanger Klettersteig (Schwierigkeitsgrad A-B) rundete die Höhentour für mich ab. Auch wenn ich schon vor dem Einstieg zum Klettersteig ziemlich geschafft war und meine Beine gefühlt kaum noch Energie hatten. :-)
Pragser Wildsee: Olanger Klettersteig
Den Olanger Klettersteig empfand ich als relativ unspektakulär. Er ist gut gesichert und auch für Anfänger wie mich einfach machbar. Es bieten sich tolle Aussichten auf die umliegenden Berge und gerade, wenn es anfängt Spaß zu machen, ist es auch schon wieder vorbei :-) Nach den vielen Höhenmetern die bis dahin schon in meinen Beinen steckten, war es aber wohl genau das richtige Maß. Alternativ kann man den Klettersteig auch von Olang aus erreichen, der Zustieg ist allerdings noch etwas länger als vom Pragser Wildsee aus und soll weniger schön sein.
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Kennst du auch schon meinen Artikel zum Thema Klettersteige für Anfänger? :-)
Kurz vorm Einstieg zum Klettersteig traf ich auf ein junges Pärchen und so musste ich nicht allein klettern. Durchaus ein beruhigendes Gefühl.
Nach dem Klettersteig führte die Wanderung eigentlich noch weiter zum nächstgelegenen Gipfel, dem Hochalpenkopf. Da für den Nachmittag jedoch noch Regen und Gewitter gemeldet waren, verzichtete ich darauf und begann unmittelbar nach dem Klettersteig mit dem Abstieg.
Dieser führte mich zunächst durch grüne Wiesenhänge vorbei an Schafen und Kühen und schließlich in steilen Kehren auf steinigen, teils rutschigen Pfaden zurück zum See.
Unten angekommen verriet mir ein kurzer Blick auf die Uhr, dass in fünf Minuten der nächste Bus zurück nach Toblach fuhr und kaum saß ich im Bus, fing es an zu prasseln.
Bei der Radtour von Toblach zurück zum Campingplatz wurde ich also nochmal richtig nass und erfreute mich danach umso mehr an der warmen Dusche. :-)