21.06.2015

Vier Tage in der ewigen Stadt – Ein langes Wochenende in Rom

An einem der langen Wochenenden im Mai ging es für mich 2015 nach Rom. Einigen Jahre zuvor war ich schon mal dort gewesen, allerdings nur für ein paar Stunden. Daher zog es mich nun endlich nochmal in diese wunderbare Stadt am Tiber.

Wir wohnten in einem kleinen aber feinen Hotel direkt am Termini und konnten somit alles gut erreichen.


Ein Wochenende in Rom: Tag 1 – Trastevere & Gianicalo

Ausgestattet mit einem Reiseführer und meiner Kamera machten wir uns zunächst auf nach Trastevere, einem total süßen Viertel mit lauter kleinen Gässchen. Hier reihen sich einladende Restaurants, Cafés und Bars aneinander. Wenn man abends Lust auf das ein oder andere Gläschen hat, wird man hier mit Sicherheit fündig. Wir genossen leckere Pasta & ein großes Eis sowie die gemütliche Atmosphäre des Viertels.

Unterwegs in Trastevere

Im Herzen von Trastevere liegt die Piazza di Santa Maria, benannt nach der dortigen Basilica di Santa Maria, wo wir eine Weile lang zwei Straßenmusikanten lauschten und das rege Treiben auf der Piazza beobachteten.

Von dort aus schlenderten wir über einen kleinen Markt, auf dem ich mir ein kleines Ledertäschchen kaufte und hoch zur Passeggiata di Gianicalo und zur Piazza di Garibaldi, von wo aus man einen wunderbaren Blick über die Stadt genießen kann.


Weiter ging’s: Auf der anderen Seite des Hügels Gianicalo spazierten wir hinunter in Richtung Vatikan. Schnell konnten wir die Kuppel des Petersdoms sehen, die über die Dächer der Stadt hinausragt und schon bald fanden wir uns auf der Piazza San Pietro wieder. Wie schon bei meinem ersten Rom-Besuch, haute mich der Anblick dieser riesigen Kirche um. Auf der Piazza wimmelte es von Touristen, die mit ihren Selfie-Sticks krampfhaft versuchten, sich selbst und den Petersdom in seiner ganzen Größe aufs Bild zu bekommen. Da es schon dämmerte, beschlossen wir, uns den Petersdom an einem der anderen Tage genauer anzusehen und beendeten vorerst unsere Sightseeing Tour.

Ein Wochenende in Rom: Tag 2 – Trevi-Brunnen, Spanische Treppe & Piazza Navona

Unseren zweiten Tag in Rom begannen wir auf der Via Nazionale, wo wir uns ein nettes Café zum Frühstücken erhofften – leider nur mit mäßigem Erfolg, sodass wir mit Trockenkuchen und Omelette vorlieb nehmen mussten. Den Frühtstücks-Luxus, den wir aus Deutschland gewohnt sind, hat halt nicht jedes Land zu bieten. 😉

Unser erstes Ziel war der Trevi-Brunnen, den ich in meiner Vorstellung immer auf einem riesigen Platz gesehen hatte. Das ist allerdings nicht ganz korrekt: Die berühmte Fontana di Trevi liegt relativ eingeengt auf einer kleinen Piazza, die meist entsprechend überfüllt ist. Leider wurde der Brunnen zur Zeit unseres Besuchs komplett restauriert und war daher gänzlich verhangen. Sehr schade!


Von hier aus ist es nicht mehr weit zur Piazza di Spagna und der 1723 erbauten spanischen Treppe. Hier sind einige nette Geschäfte und auch Marken wie Gucci und Dior angesiedelt. Wir pausierten ein wenig auf den Stufen und beobachteten das rege und bunte Treiben auf dem Platz: Kinder spielen am Brunnen und spritzen ihre Umgebung mit dem kühlen Wasser nass, Straßenverkäufer bieten allerlei Krimskrams an und schöne Italienerinnen hetzen mit Gucci- und Prada-Tüten über die Piazza.


Dann spazierten wir weiter in Richtung Via del Corso. Diese nette Einkaufsstraße führt direkt zur Piazza del Popolo, einem der berühmtesten Plätze von Rom, von wo aus wir weiter in Richtung Piazza Navona schlenderten. Die Piazza Navona ist auf jeden Fall einer meiner Lieblingsplätze in Rom. Es ist wirklich ein wunderschöner Platz, der inmitten von unzähligen Restaurants, Eisdielen und Cafés liegt. In der Mitte des Platzes, rund um die drei Brunnen, bieten einige Straßenkünstler Porträts und andere Souvenirs an.


Auch an der Piazza Navona lässt sich ein anstrengender Tag gut ausklingen: Einen unserer Abende in Rom verbrachten wir hier im „La Dolce Vita“ – ein wirklich empfehlenswertes Restaurant mit überaus netten Kellnern. 😉

Ein Wochenende in Rom: Tag 3 – Vatikan & Petersdom

Unseren dritten Tag in Rom starteten wir am Petersplatz. Obwohl wir „schon“ gegen 10Uhr da waren, bildete die Warteschlange für den Einlass in Kirche und Kuppel bereits einen riesigen Halbkreis um den Platz herum. Nach etwa einer Stunde Wartezeit und nachdem wir bereits durch die Sicherheitskontrolle durch waren, wies man uns kurz vor dem Eingang des Petersdoms darauf hin, dass der Rock meiner Freundin zu kurz sei. Wir hatten nämlich dummerweise nur darauf geachtet, dass die Schultern bedeckt sind und wir nicht freizügig herumlaufen, aber dass die Knie auch noch vollständig bedeckt sein müssen, daran hatten wir nicht gedacht. Da wir also nicht hineingelassen wurden, machten wir uns auf die Suche nach einem Tuch, dass wir zum langen Rock umfunktionieren konnten. Gesagt, getan: Für 3€ fand sich ein wunderhübsches Touristen-Tuch mit Rom-Aufdruck. Wirklich allerliebst. 😉 Wir stellten uns erneut an und warteten eineinhalb Stunden bis wir endlich reinkamen. Die „Kleidungskontrolleure“ ließen uns ohne jeglichen Kommentar passieren und wir waren heilfroh. Als wir jedoch den Dom betraten, tauchte ein weiterer Kontrolleur auf und sagte mir, dass mein Kleid zu kurz sei und ich wieder gehen müsse. Ich hielt das für einen schlechten Scherz und erklärte ihm freundlich, dass seine Kollegen vorne mich problemlos hineingelassen haben. Das sei ihm egal, erwiderte er und erklärte, dass das ein anderer „Filter sei“. Da wir uns keinesfalls noch ein drittes Mal anstellen wollten, versuchte meine Freundin im Souvenirshop ihr Glück und wollte für mich ebenfalls ein Tuch kaufen. In der Zwischenzeit gelang es mir jedoch, ein wenig auf die Tränendüse zu drücken („Hm, das ist aber jetzt wirklich schade. Meinen Sie denn, morgen wird es wieder so voll? Wir reisen ja morgen Abend schon ab…“ usw.) und so wurde ich doch noch reingelassen. Ein Glück!

Für 5€ fuhren wir bequem das erste Stück mit dem Aufzug und gingen den Rest der Stufen dann zu Fuß. Je höher wir kamen, desto enger und schräger wurde es. Aber der Ausblick über Rom und den Vatikan ist so toll, dass wir schnell für die vorherigen Komplikationen entlohnt wurden.


Nach dem Abstieg gelang man direkt in den Dom. Als wir dort ankamen, fand gerade eine heilige Messe statt, sodass wir nicht alle Bereiche genauer betrachten konnten. Vom Eingang bis zum Altar ist ein Gang abgetrennt, auf dessen Boden unzählige Kirchen weltweit vermerkt sind. Ihre Position gibt ihre jeweilige Länge an und man merkt schnell, dass der Petersdom um ein Vielfaches größer ist, als die anderen Kirchen. Erscheint der Kölner Dom vor Ort groß, so ist seine Größe wirklich ein Witz, wenn man im Petersdom steht.

Da wir langsam hungrig wurden, machten wir uns auf die Suche nach einem netten Restaurant. Als es dann anfing zu regnen, musste die Suche schnell gehen und wir landeten in einem Restaurant, das wir uns auch hätten sparen können. Leider habe ich den Namen vergessen, aber die Tortellini hätte ich selbst besser hinbekommen. Als wir bestellten, fragt der Kellner freundlich, ob wir vorab noch ein bisschen Bruscetta haben möchten. Wir nickten dankend und gingen gutgläubig davon aus, dass dies, ähnlich wie die Pizzabrötchen bei „deutschen Italienern“, aufs Haus gingen – Ich weiß, das war naiv. 😀 Daher staunten wir nicht schlecht, als später auf der Rechnung zusätzliche 8€ erschienen, die wir uns nicht erklären konnten. Als wir den Kellner freundlich danach fragten, flippte dieser völlig aus, strich die 8€ auf der Rechnung durch und pampte uns an, was wir uns denken würden und überhaupt. Dann zerknüddelte er die Rechnung und knallte sie uns auf den Tisch. Wir waren sehr erstaunt über diese Reaktion, aber immerhin mussten wir so weniger zahlen. 😉

Im Anschluss wollten wir uns noch ein Eis gönnen und spazierten zur berühmten Eisdiele „Giolitti“ in der Via Uffici del Vicario.

Das Eis war wirklich der Hammer! Wenn ihr in Rom seid, unbedingt hin da! Es ist zwar brechend voll, aber absolut lohnenswert. 🙂

Ein Wochenende in Rom: Tag 4 – Im Colosseum

Für unseren vierten und letzten Tag in Rom hatten wir uns noch das Colosseum vorgenommen. An diesem Tag waren es stolze 32 Grad warm und wir konnten Sonne pur genießen. Da wir beide zu dem Zeitpunkt unter 25 Jahren waren, konnten wir vom ermäßigten Eintrittspreis von 7,50€ profitieren.

Inmitten von geführten Jugend- und Seniorengruppen aus aller Herren Länder erkundeten wir das Colosseum auf eigene Faust, und da die Infotafeln allesamt von Touristenmassen belagert wurden, sparten wir uns diese auch und machten uns unser ganz eigenes Bild.

Ich hatte es mir etwas anders vorgestellt, aber vor dem wunderschönen blauen Himmel bot es mir ein tolles Fotomotiv. 

Als wir das Colosseum verließen, näherte sich die Mittagszeit bereits dem Ende und um durch die Siesta essenstechnisch nicht in die Bedrouille zu kommen, machten wir uns schleunigst auf die Suche nach einem Restaurant. Unweit des Colosseums wurden wir schnell fündig: Die Pizzeria Forno a Legna alle Carrette liegt etwas versteckt zwischen zwei engen Häuserreihen, und wir freuten uns über ein schattiges Plätzchen beim Essen.

Empfehlenswerte Pizzeria! 🙂

Um unseren Rom-Aufenthalt abzurunden, schlenderten wir den Rest des Tages mehr oder weniger ziellos durch die vielen kleinen Gässchen und ließen den Kurztrip in die „mediterrane Zone“, wie meine Freundin Katrin es immer so schön sagt, langsam ausklingen.

Ein Wochenende in Rom: Ein paar allgemeine Tipps 🙂 

  • Der Zeitpunkt fürs Mittagessen will gut abgepasst sein: Nach 14.30 / 15Uhr wird es schwierig, noch ein Restaurant für mittags zu finden
  • Alles was man isst, muss auch bezahlt werden. Brot vorab aufs Haus ist entweder gar nicht oder eher selten drin.
  • Beim Besuch des Petersdoms unbedingt streng auf die Kleidung achten! Um Schwierigkeiten beim Einlass zu vermeiden, solltet ihr Schultern und Knie unbedingt vollständig bedecken.
  • Um vom Flughafen Fiuminici zum Termini und wieder zurück zu kommen, ist die kostengünstigste Variante der Shuttlebus für 5€ pro Person pro Fahrt. Die Fahrt beträgt etwa eine Stunde, die Busse fahren in beide Richtungen etwa alle 20 Minuten und sind in der Regel auch auf die Flugzeiten abgestimmt. Für den Rückflug solltet ihr allerdings in jedem Fall einen sehr frühen Bus anpeilen. Als wir den ersten Bus um 4.30 nehmen wollten (Unser Rückflug ging um 6.30), und wir um 4.15h an der Haltestelle ankamen, war die Schlange schon so lang, dass gar nicht alle in den einen Bus gepasst haben. Glücklicherweise wartete vor uns ein junges deutsches Pärchen und so teilten wir uns ein Taxi mit den beiden (48€ Festpreis).