Sardinien Roadtrip -  Der Norden von Castelsardo zur Costa Smeralda

Sardiniens Norden: Die malerischen Gassen von Castelsardo 

Da ich die Nordküste Sardiniens bei meinem Roadtrip zunächst gar nicht wirklich vorgesehen hatte, war ich umso überraschter, als ich mit Castelsardo den ersten Stop im Norden einlegte. 
Castelsardo ist ein wirklich malerischer kleiner Ort im Golf von Asinara der schon allein durch seine traumhafte Lage besticht. Wenn man die Küstenstraße hoch fährt, erblickt man Castelsardo schon kurz vor dem Ortseingang: Die bunten Häuser erstrecken sich über einen kleinen Hang auf einer Landzunge und die Kulisse wird durch die Burg ganz oben gekrönt. 
Ich fand einen Parkplatz am Straßenrand und genoss erstmal mit einer kalten Cola auf dem Mäuerchen die Aussicht auf Castelsardo, bevor ich hoch zur Burg schlenderte. Oben angekommen entschied ich mich gegen eine Burg-Besichtigung und flanierte stattdessen munter durch die engen Gassen. Ich bog dort ab, wohin mich meine Beine trugen und erhaschte zwischendurch immer wieder einen Blick aufs Meer.

Sardiniens Norden: Wandern am Capo Testa  

Das Capo Testa liegt nur wenige Kilometer westlich des nördlichsten Punktes von Sardinien und ist für mich definitiv eins der landschaftlichen Highlights der Insel. Das Capo Testa ist ein Naturschutzgebiet und darf z.B. von Wohnmobilen in der Hauptsaison nicht befahren werden.
Mit Hedwig ist das glücklicherweise nicht relevant und ich parkte direkt an der Zufahrt auf dem Parkplatz der Spiaggia dei Due Mari. Ich entschied mich für eine kleine Wanderung.

Alle Wanderungen die ich auf Sardinien unternahm, fand ich übrigens im Rother Wanderführer Sardinien. Am Capo Testa wählte ich die Wanderung Nummer 6, die durchs Valle della Luna führt. 

Alle Wanderungen die ich auf Sardinien unternahm, fand ich übrigens im Rother Wanderführer Sardinien. Am Capo Testa wählte ich die Wanderung Nummer 6, die durchs Valle della Luna führt. 

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Der Weg führt zunächst auf einem breiten Fahrweg weiter ins Capo und biegt dann auf kleinere Trampelpfade durch beeindruckende Landschaften aus Granitfelsen und Macchia. Hier führen so viele kleine Pfade entlang, dass ich meinen Weg prompt verlor und meine Wanderung somit etwas vom eigentlichen Weg abwich. Das war aber nicht weiter schlimm, so gelangte ich eben auf Umwegen zum Ziel. Das Valle della Luna besteht aus teils sehr bizarren Felsformationen und wirkt tatsächlich ein bisschen so, wie man es sich auf dem Mond vorstellt. Und mittendrin hat das Meer zahlreiche kleine Buchten kreiert, für die es sich lohnt Badesachen einzupacken!
Am äußersten Zipfel des Kaps befinden sich zwei Leuchttürme: Ein alter, der inzwischen vermutlich außer Betrieb ist, und ein neuer, der wenige Meter daneben errichtet wurde.
Von dort aus bietet sich eine herrliche Aussicht auf das offene Meer und man kann sogar bis nach Korsika gucken, wo man die berühmten Klippen von Bonifacio gut erkennen kann.
Von dort aus führte mein Wanderweg zunächst ein Stück an der Straße entlang und dann wieder auf der gleichen Strecke wie auf dem Hinweg zurück zum Parkplatz.
Details zur Wanderung findet ihr auch hier. 


Sardiniens Norden: Das Archipel La Maddalena

La Maddalena bezeichnet eine Inselgruppe vor der Nordküste Sardiniens, die von Palau einfach per Boot erreichbar ist. Ich nahm die Fähre auf die gleichnamige Hauptinsel des Archipels und erkundete dort einige Buchten, die auch wirklich sehr schön waren. Leider war es an diesem Tag jedoch so windig, dass es an den Stränden alles andere als gemütlich war und so hielt ich mich nur in einer Bucht länger auf: In der Cala Francese fand ich ein windgeschütztes Plätzchen und genoss ein paar Stündchen die Sonne. 
Im Anschluss besuchte ich noch den Ort La Maddalena, in dem auch die Fähre anlegt. La Maddalena ist sehr touristisch ausgelegt und bietet neben zahlreichen Gastronomiebetrieben allerlei Souvenirläden (die, wie ich finde, auf Sardinien generell sehr von Kitsch geprägt sind!).
Vermutlich ist es besonders schön, das La Maddalena Archipel auf eigene Faust mit einem Boot zu erkunden. Möglichkeiten, eins zu mieten, gibt es genügend und das ist bestimmt ein lohnenswertes Erlebnis.  

Sardiniens Norden: Die Costa Smeralda - ein Paradies für Luxusfans

Mir war schon klar, dass die Costa Smeralda vermutlich nicht so meins sein würde, aber da es zu einer Sardinienreise irgendwie dazu gehört, erkundete ich diesen Küstenabschnitt dann doch noch.
Die Costa Smeralda erstreckt sich im Nordosten Sardiniens von Palau bis Olbia und bildet tatsächlich einen sehr schönen Küstenabschnitt. Allerdings machen hier die "Reichen und Schönen" Urlaub und so reiht sich eine Luxushotelanlage an die nächste und jedes noch so kleine Kaff hat einen eigenen Yachthafen.
Da all das so gar nicht meine Welt ist, sah ich mir die Costa Smeralda im Schnelldurchlauf an und legte Stopps an folgenden Orten ein:

Baia Sardinia - eigentlich dachte ich, ich könnte mir hier vielleicht ein bisschen Strandzeit gönnen, aber entweder es ist wirklich nicht so einfach möglich oder ich habs einfach nicht gefunden :-D Primär hab ich hier Pools und Hotels gesehen und vermute die meisten Strände gehörten direkt zu diesen Anlagen. Immerhin hab ich aber einen ganz netten Aussichtspunkt am Ende der Via Belvedere entdeckt!

Poltu Quatu - das ist soweit ich das erkennen konnte im Wesentlichen eine Ferienanlage mit dazugehörigem Yachthafen.

Porto Cervo - Dieser Ort bildet wohl das Herzstück der Costa Smeralda. Deshalb hatte ich mir eigentlich ein bisschen Bummeln erhofft, aber Pustekuchen! Der Ort sieht für mich aus wie eine Mischung aus Center Park und Phantasialand und entsprechend der typischen Costa Smeralda Klientel fallen auch die Einkaufsmöglichkeiten:  Chanel,  Dior und Yves Saint Laurent wohin das Auge blickt.

Porto Rotondo - Das ist, wer hätte es gedacht, im Wesentlichen auch ein Yachthafen :-) Aber dieser hier gefiel mir sogar ganz gut. Er ist recht anschaulich und man kann wunderbar die Stege entlang flanieren. Insgesamt verbrachte ich hier mit ca. einer Stunde so viel Zeit wie an sonst keinem der oben genannten Orte :D 

Der Küstenabschnitt der Costa Smeralda ist durchaus schön, aber eben einfach nicht meine Welt. Deshalb war ich doch ganz froh, als ich am Abend wieder meinen Stellplatz zwischen Olbia und Golfo Aranci erreichte, wo ich insgesamt 4 herrlich ruhige Nächte verbrachte.