24.01.2021
Kroatien Roadtrip #5: Auf Winnetous Spuren im Nationalpark Plitvicer Seen
Die letzte Station meines Kroatien Roadtrips im Juni 2019 sollte im Anschluss an meinen Besuch des Krka Nationalparks die Plitvicer Seen sein.
Dort wurden in den 60er Jahren die See- und Wasserfallszenen von Winnetou I, sowie einige Teile von Winnetou II und III gedreht. So versank beispielsweise der "Schatz im Silbersee" in Wirklichkeit in einem der Plitvicer Seen.
Vollkommen zurecht sind die Plitvicer Seen nicht nur der größte und älteste Nationalpark Kroatiens, sondern auch der bekannteste. 1949 wurden sie zum Nationalpark gekürt und 1979 als eine der ersten Landschaften weltweit zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt. 1977 wurde die Fläche des Nationalparks erweitert und umfasst nun fast 300km², wobei die Seen nur knapp 1% der Fläche einnehmen. Dennoch sind sie der touristisch attraktivste Teil des überwiegend bewaldeten Parks.
Plitvicer Seen: Ankunft und Allgemeines
Bei Park4night hatte ich einen klitzekleinen Campingplatz ganz in der Nähe des Nationalparktors entdeckt und checkte für eine Nacht auf dem kleinen Platz gegenüber der Rustic Lodge ein. Der Platz verfügt über knapp 12 Plätze und hat einen rustikalen Touch. Die Sanitäranlagen sind klein und in die Jahre gekommen, aber sauber und für 1-2 Nächte vollkommen okay. Der freundliche Besitzer legte mir nahe, am nächsten Morgen möglichst früh am Parkeingang zu sein, um Menschenmengen zu entgehen und nach der Erfahrung im Krka Nationalpark folgte ich diesem Rat.
So war ich bereits um 8 Uhr pünktlich zur Öffnung am Parkeingang 2 (das ist der südliche Eingang), freute mich, dass ich preislich noch als Studentin durchging und der Panoramazug zum Start meiner Wandertour durch den Nationalpark noch fast leer war.
Im Park gibt es insgesamt 8 verschiedene Rundwege, die mit A bis H gekennzeichnet und unterschiedlich lang sind. Ausführliche Informationen dazu findet ihr hier.
Plitvicer Seen: Rundwanderweg H
Ich entschied mich mit Variante H für das Komplettprogramm, das für 4-6 Stunden angesetzt ist und neben Wanderwegen auch eine Fährfahrt über den See Kozjak beinhaltet.
Nach einer kurzen Fahrt mit dem Panoramazug führt der Weg entlang der Oberen Seen. Dort geht es zum Teil bereits auf Holzstegen an den Seen vorbei und man erblickt die ersten Wasserfälle. Tatsächlich sah es hier teilweise ziemlich ähnlich aus wie in meiner Heimat am Rursee :-D Aber das heißt nicht, dass es nicht schön war - im Gegenteil!
Der Weg führt in großen Teilen durch Laubwälder, bis die Bootsfahrt über den Kozjak ansteht. Bis dahin waren mir relativ wenige Menschen begegnet, aber am Bootsanleger sammelten sich dann natürlich einige Menschen an, sodass das Boot voll besetzt war.
An der Anlegestelle angekommen, legte ich ein kurzes Päuschen ein und nutzte diese nicht nur zur kurzen Erholung, sondern auch, um mich vor dem kräftigen Regenschauer zu schützen, der plötzlich aufkam.
Von dort aus ging es weiter an den Unteren Seen und die Landschaft wurde immer beeindruckender. Das Wasser der Seen ist unglaublich türkis und die Farben der gesamten Landschaft so strahlend, dass es teilweise fast schon nach Fototapete aussieht. Hier führt der Weg dann eine ganze Weile über schmale Holzstege, auf denen dann, es war inzwischen Mittag, leider ziemlich viel los war. Ich ließ es mir trotzdem nicht nehmen, ganz in Ruhe zu fotografieren.
Ein Highlight ist sicher die Aussicht auf den großen Wasserfall "Veliki Slap", die sich gegen Ende des Weges, der sich in engen Serpentinen die Bergwand hochschlängelt, bietet. Oben angekommen gibt es eine Einkehrmöglichkeit, von wo aus dann das letzte Stück Weg zurück zum Eingang wieder mit dem Panoramazug bestritten wird.