08.01.2020

Kroatien Roadtrip #1: Rovinj & Pula

Ankunft in Rovinj

Nach insgesamt 17 Stunden Fahrt, auf zwei Tage verteilt, kam ich Sonntagabends in Rovinj an. Von zu Hause aus hatte ich mir den Campingplatz Porton Biondiausgeguckt, den ich als erstes ansteuern wollte und glücklicherweise gab es dort auch noch Platz für mich. Ich suchte mir einen kleinen, aber feinen Stellplatz mit ein bisschen Meerblick und zwei passenden Bäumen für meine Hängematte aus. Angekommen! Was ein herrliches Gefühl. 

Nach einer Runde Nudeln mit Pesto spazierte ich hinunter zum Strand und flanierte ein wenig am Meer entlang, während die Sonne langsam unterging und das Meer in der Abendsonne glitzerte. Der Blick auf Rovinj von hier ist einfach traumhaft. 


Den Strand fand ich weniger traumhaft, ich bin vielleicht auch einfach zu verwöhnt von jahrelangen Reisen an die Atlantikküste, wo sich kilometerlanger Sandstrand erstreckt und man einige Quadratmeter für sich ganz alleine hat. Da mir der Strand hier zu eng und touristisch war, recherchierte ich noch am selben Abend nach den „schönsten Stränden von Rovinj“ und folgte am nächsten Morgen schließlich dem Tipp meiner Freundin Andrea, einen Spaziergang zum Park Suma Zlatni Rt zu unternehmen. Dort sollten sich mehrere kleine Buchten aneinanderreihen und das klang durchaus vielversprechend 🙂 Also marschierte ich am nächsten Tag gegen Mittag los: Zunächst führte mich der Weg am Wasser entlang bis ins Stadtzentrum und von dort aus ging es noch ein ganzes Stück weiter. Insgesamt waren es ungefähr 5 km, eigentlich ja wirklich nicht viel, in Flipflops, mit schwer bepacktem Rucksack und bei 35° durch die Mittagssonne aber gar nicht mal so easy wie es vielleicht im ersten Moment klingt 😀 Schnell war jedoch klar, dass sich dieser Spaziergang definitiv lohnte, denn Andrea hatte nicht zu viel versprochen: Kurz nachdem man die Strände der Hotels einmal hinter sich gelassen hatte, zeigten sich tatsächlich viele kleine Buchten, die zum Baden in herrlich klarem, türkisen Wasser einluden. Da ich erst im frühen Nachmittag dort eintraf und dementsprechend natürlich nicht die Erste war, entschied ich mich für die Bucht mit den wenigsten Menschen und genoss die ersten Strandstunden meiner Reise. 

Ein kurzer Blick aufs Handy zeigte mir eine Instagram-Nachricht eines Lesers an, der wohl zufällig auf dem gleichen Campingplatz gelandet war und bei einem Spaziergang über den Campingplatz meinen Caddy erkannt hatte. Am Abend quatschte ich also eine Runde mit Sylvie und Sebastian (remerks) über unsere Caddys und das Reisen und wieder einmal zeigte sich, wie klein die Welt ist 🙂 Schön, euch kennengelernt zu haben! 


Bunte Häuser & Kopfsteinpflaster

Den nächsten Tag wollte ich nutzen, um Rovinj genauer zu erkunden. Ich checkte am späten Vormittag aus, suchte mir einen schattigen Parkplatz unweit des Stadtzentrums und schlenderte los. 


Die kleine Hafenstadt besticht durch enge, verwinkelte Gässchen mit Kopfsteinpflaster, bunten Häusern und zahlreichen kleinen Läden die zum Bummeln und Flanieren einladen. Ich spazierte kreuz und quer durch das Städtchen, bog planlos ab, wo mir danach war, und ließ mich einfach treiben. 


Das Herzstück der Stadt bildet die beeindruckende Kirche der heiligen Euphemia, die hoch oben auf dem Hügel thront und von der aus man eine wunderschöne Aussicht auf Rovinj, die kleinen Inseln vor der Stadt und die Strände hat. Dort oben angekommen, setzte ich mich eine Weile auf ein kleines Mäuerchen, lauschte dem Ziehharmonikaspieler, genoss die Aussicht und beobachtete das bunte Treiben. 

Pula – Auf den Spuren der Römer

Anschließend ging es weiter nach Pula, einer weiteren Hafenstadt an der Küste Istriens. Die Fahrtzeit dorthin betrug etwa 45 Minuten und ich steuerte den Campingplatz Stoja an, den mir meine Campingplatznachbarn in Rovinj empfohlen hatten. Der Campingplatz liegt auf einer kleinen Landzunge direkt am Meer und verfügt dementsprechend über zahlreiche Stellplätze mit Meerblick. Eigentlich war mir der Platz eine Nummer zu groß, aber ich war so scharf auf einen schönen Stellplatz mit toller Aussicht, dass ich die nächsten beiden Tage dort verbrachte. Nachdem ich mein kleines Lager aufgebaut hatte, diesmal sogar mit Sonnensegel als „Vorzelt“, genoss ich noch eine Weile die tolle Lage direkt am Strand und erfrischte mich in den Wellen des Mittelmeers. 

Der Campingplatz verfügt über mehrere Strandzugänge, die in Kroatien ja meist sehr steinig sind. So auch hier: Der Strand, der direkt zu Füßen meines Stellplatzes lag, bestand aus felsigen Klippen und leider war der Zugang ins Meer deshalb recht schwierig. Das heißt, der Einstieg war eigentlich leicht, da man ja einfach reinspringen kann, aber wieder aus dem Meer herauszukommen, gestaltete sich vor allem am nächsten Tag, bei – für Mittelmeerverhältnisse – starkem Wellengang, ziemlich schwierig und zog einige Kratzer an Beinen, Bauch und Händen mit sich. 

Am Abend des zweiten Tages in Pula nahm ich direkt vom Campingplatz aus den Bus in Richtung Stadtzentrum und flanierte dort ganz gemütlich umher. Bei diesen Temperaturen eine gute Strategie, wie sich herausstellte 🙂 Pula hat eine ganz nette Altstadt und lockt vor allem durch das römische Amphitheater zahlreiche Touristen an. 


Ich muss jedoch sagen, dass es mir, abgesehen vom Amphitheater, nicht sonderlich gut gefallen hat. Klar ist es eine nette kleine Küstenstadt, aber es gibt noch viele deutlich schönere Orte zu entdecken 🙂 Ich gönnte mir ein leckeres Zitroneneis und flanierte noch eine Weile durch das Städtchen, bevor ich den Bus zurück zum Campingplatz nahm.