21.06.2015

Ein Roadtrip durch Kalifornien – Welcome to the Golden State

Eine Woche Roadtrip durch Florida lag schon hinter uns, als wir in in San Diego landeten.„Es ist soooo schön hier!“ – So beginnt mein Tagebucheintrag nach dem ersten Tag auf kalifornischem Boden und unser Roadtrip durch Kalifornien konnte losgehen.


Roadtrip durch Kalifornien: San Diego

Unsere Zeit im Golden State begann schon ziemlich verrückt. Nachdem wir unser Gepäck abgeholt hatten, machten wir uns auf den Weg zur Alamo Mietwagenstation. Wir hatten zuvor von Deutschland aus ein Cabrio gebucht – wenn schon, denn schon.  Aber mit dem was dann kam, hatten wir absolut nicht gerechnet.
Wie in den USA scheinbar üblich, gibt es verschiedene Kategorien für Mietwagen: Kleinwagen, Mittelklasse-Waagen, Geländewagen, Cabrios usw. In den großen Garagen der Mietwagenanbieter stehen die Autos nach Kategorien sortiert und in der Regel darf man sich dann einen Wagen der gewählten Kategorie aussuchen.

Die Cabrio-Auswahl, die sich uns in San Diego bot, war ebenso klein wie verrückt: Wir hatten die Wahl zwischen einem Mazda 2-Sitzer, in den nicht mal einer unser Koffer gepasst hätte, und einem schicken weißen Mustang. Da fiel die Entscheidung zugegebenermaßen nicht besonders schwer. 😉 Wie schon in Florida, hatten wir auch in unserem Mustang kein Navi und somit fiel der Weg zu unserem Hostel ein bisschen länger aus als geplant. Es lag etwas außerhalb des Stadtzentrums in einer hübschen Wohngegend und war wie ich finde, eins der schönsten Hostels der gesamten Reise. Jedes Zimmer hatte ein Land als Motto – unseres war Frankreich und daher mit zahlreichen Bildern von Paris dekoriert. Was hätte für mich passender sein können? 

Leider wurde die Freude über die Ankunft in Kalifornien und das tolle Hostel etwas getrübt, als wir unsere Koffer öffneten. Bei uns beiden lagen Zettel vom Zoll drin, da unsere Koffer geöffnet und durchsucht wurden. Dafür benötigt man bei jeder USA-Reise ein sogenanntes TSA-Schloss am Koffer, für das der amerikanische Zoll einen Schlüssel hat, um das Gepäck öffnen zu können. An meinem Koffer ist so ein Schloss integriert, doch leider hat das den Zoll scheinbar nicht großartig interessiert und so wurde mein Koffer gewaltsam aufgebrochen. In der Folge konnte ich ihn anschließend nicht mehr richtig verschließen und mein Ärger war entsprechend groß, aber da ich daran nun eh nichts mehr ändern konnte, beschloss ich schnell, wieder zu meiner guten Laune zurückzufinden.

Am nächsten Morgen erwartete uns im Hostel ein wirklich cooles Frühstück: Wir machten unsere eigenen Pancakes! 🙂  Später merkten wir, dass das in amerikanischen Hostels gar nicht so ungewöhnlich ist, aber da dies unsere ersten Pancakes der Reise waren freuten wir uns umso mehr. Der Teig und ein paar Leckereien für den Belag wurden uns vom Hostel zur Verfügung gestellt, wir mussten die Pancakes nur noch selber in der Pfanne zaubern.

Anschließend wollten wir unseren ersten Strandtag einlegen und fuhren daher zum Pacific Beach, einem sehr schönen Strand ganz nach meinem Geschmack inklusive einer kleinen Promenade.

Leider wurde es nach einiger Zeit recht windig und uns flog der Sand um die Ohren. Also machten wir uns auf den Weg ins Stadtzentrum. Wir starteten im historischen Stadtkern von San Diego, dem „Gaslamp Quarter“. Woher dieses Viertel seinen Namen hat, ist selbsterklärend; Überall an den Straßenrändern gibt es wunderbar alte Gaslaternen.
Nach einem leckeren Eis für mich und einem etwas exotischen Eiskaffee für Kerstin schlenderten wir auch noch durch Downtown, aber das Gaslamp Quarter gefiel uns schon deutlich besser!

Abends aßen wir in der Cheesecake Factory, die einige von euch bestimmt aus Big Bang Theory kennen, das bis dato mit Abstand beste Essen der Reise: Für mich gab’s Spaghetti mit Shrimps & Chicken und als Dessert wählten wir beide den Strawberry Cheesecake. Absolut überragend!!

Wer mal in den USA unterwegs ist, sollte sich die Cheesecake Factory auf gar keinen Fall entgehen lassen! 🙂
Mit vollen Bäuchen erkundeten wir im Anschluss noch das Horton Plaza – eine Mall mit einer ganz interessanten Architektur - und am nächsten Tag sahen wir uns noch das Seaport Village am Hafen von San Diego an. Dort gibt es viele süße Souvenirläden die zum Bummeln einladen.

Bevor wir dann die Weiterreise Richtung LA antraten, wollten wir uns noch Coronado Island ansehen. Diese nette kleine Insel erreicht man über die Coronado Bridge. Eigentlich wollten wir hier „nur mal kurz zum Strand“. Mangels Orientierung und ein bisschen Planlosigkeit geschuldet landeten wir stattdessen versehentlich in einem Militärstützpunkt der amerikanischen Marine. Von weitem hielten wir den Stützpunkt für eine Mautstation, und da alle Autos vor uns einfach durchfuhren, dachten wir das würde auch für uns gelten. Ganz schön blauäugig von uns, haha.

Wir wurden natürlich angehalten und von zwei Soldaten gefragt, was wir hier wollten. Das muss ein verrücktes Bild gewesen sein: Zwei junge Mädels mit Strandkleidchen im Mustang Cabrio die statt am Strand im Militärstützpunkt gelandet sind.

Nachdem die ziemlich ernst dreinblickenden Soldaten unsere Pässe kontrolliert hatten, erklärten sie uns den Weg zum Strand und diesmal fanden wir ihn dann auch auf Anhieb.

Und dann gings auch schon weiter: Wir machten uns auf den Weg in Richtung Los Angeles!

Roadtrip durch Kalifornien: Los Angeles und Umgebung

Santa Monica

Dann ging’s weiter nach Santa Monica. Hiervon träumte ich schon seit langem und für die lange Fahrt mit viel Stau und Verfahrerei entlohnte uns der schöne Sonnenuntergang direkt am Strand neben dem berühmten Santa Monica Pier. Eigentlich wollten wir von San Diego direkt nach Los Angeles selbst fahren und hatten auch dort nach einer Unterkunft gesucht – allerdings erfolglos. Zum Glück, wie sich später herausstellte! Wir fanden stattdessen bei AirBnB eine supertolle Unterkunft bei der wirklich wunderbaren Akiko in Santa Monica. Während der gesamten Reise erwies sich AirBnB als tolle Möglichkeit, nicht nur eine Bleibe für die Nacht zu finden, sondern auch ein bisschen näher an Land und Leute heranzukommen. Akiko lebt in einem hübschen Haus, das über mehrere Schlafzimmer verfügt, die sie allesamt über AirBnB vermietet – so trafen wir dort auch noch ein paar andere Reiselustige. Wir hatten wirklich Glück, bei ihr unterzukommen: Sie ist eine wahnsinnig liebe Gastgeberin, hat uns ein paar Tipps gegeben und uns aber auch jede Menge Freiraum und Privatsphäre gelassen.

Den ersten Abend in Santa Monica verbrachten wir – wo auch sonst – am Strand und am Pier. Akiko hatte uns vorgewarnt, was die Parksituation am Strand betrifft, und so waren wir schon darauf vorbereitet dass dort alles voll war. Wir fanden dennoch eine Lücke für unseren Mustang (yeah!). Verrückterweise war der Parkscheinautomat kaputt und so konnten wir leeeeider kein Ticket ziehen. Als wir wieder zurückkamen gab es dann eine böse Überraschung: Wir hatten prompt ein Knöllchen kassiert. Wie viele andere auch, waren wir darüber natürlich wenig begeistert, legten online Widerspruch ein und erklärten dass der Parkautomat kaputt war. Da wir nach wie vor keine Zahlungserinnerung oder ähnliches erhalten haben, wird da wohl alles gut gegangen sein.

Der Strand von Santa Monica ist einfach wunderschön. Ich würde sagen, er entspricht ziemlich genau dem, was man sich unter einem kalifornischen Strand vorstellt: Weicher Sand, helltürkise Lifeguard-Häusschen, ein Wahnsinns-Pier und hinter dem breiten Strand eine von Palmen gezierte Promenade.

Während wir der Sonne beim Untergehen zusahen und einfach den Moment, in dem sich unser California Dream erfüllte, genossen, wurden wir zu alledem auch noch Zeuginnen einer superschönen Hochzeit am Strand! Braut und Bräutigam waren nur von engsten Familienmitgliedern und Freunden umgeben und ich konnte einfach nicht anders, als den beiden beim Heiraten zusehen. Die meisten anderen gingen einfach unbeeindruckt weiter, daher gehe ich davon aus, dass dies kein seltener Anblick ist… 😉 Als die beiden dann verheiratet waren, machten wir uns auf den Weg zum Pier. Dieser erinnert tatsächlich mehr an einen Jahrmarkt – überall blinkt es bunt auf, es gibt Achterbahnen, Zuckerwatte und ein Riesenrad.


Was man in Santa Monica abgesehen von Pier und Strand noch unbedingt gesehen haben sollte? Ganz klar: Die 3rd Street Promenade!! Hierbei handelt es sich um eine wunderbare Fußgängerzone mit jeder Menge schöner Restaurants und Geschäfte, die zum Bummeln einladen. Auch wenn man abends noch Lust auf einen Cocktail oder andere Drinks hat, wird man hier ganz bestimmt fündig.

Hollywood & Beverly Hills

Am nächsten Tag wollten wir nach Los Angeles selbst fahren. „Tatsächlich begannen wir den Tag in L.A, was dumm war, wie sich schnell herausstellte, denn heute ist Sonntag und somit haben sämtliche Geschäfte geschlossen. Also beschlossen wir, in den nächsten Tagen wiederzukommen und uns heute stattdessen Hollywood zu widmen. Auf der Suche nach dem berühmten Hollywood Sign fuhren wir eine ganze Weile durch den Griffith Park, der voll von Golf- und Reitanlagen ist. Auch der Los Angeles Zoo ist hier zu finden.

Wir fanden schließlich auch das Griffith Observatory, einen tollen Aussichtspunkt, von dem aus man die ganze Stadt und ihre Umgebung überblicken kann.


Von hier aus spazierten wir eine Weile den Hollywood Hiking Trail entlang, in der Hoffnung so zum Hollywood Sign zu gelangen. Daraus wurde aber aufgrund der doch ziemlich großen Entfernung nichts, und wir beschlossen, einen anderen Weg zu finden. Nach einer kurzen Mittagspause bei McDonald’s am Sunset Boulevard und einer Google-Befragung, wo man denn am besten und nächsten zum Sign kommt, machten wir uns auf den Weg weiter hoch in die Hollywood Hills. Wir ignorierten sämtliche Schilder, die behaupteten, man würde das Sign von dort aus nicht zu Gesicht bekommen (Alles Lüge!!) und kraxelten etwa 1,5h einen Kletter-Wanderweg ganz nach meinem Geschmack hinauf. Das war bei der Hitze extrem anstrengend und wir gingen wirklich an unsere Grenzen. Belohnt wurden wir aber durch einen absolut atemberaubenden Blick über die komplette Gegend!


Als wir schließlich an der Rückseite vom Hollywood Sign ankamen, genossen wir eine Weile die wahnsinnige Aussicht und begaben uns dann wieder auf den deutlich konzentrationsbedürftigeren Abstieg, der zum Glück schneller ging, als erwartet.


Um das Thema „Hollywood Sign“ abzuschließen, suchten wir noch weiter nach einem Weg es von vorne zu sehen. Gesagt, getan: Nach wenigen Minuten hatten wir unser Ziel schon erreicht. Ich kletterte (verbotenerweise, haha) noch einen weiteren Abhang hinauf und stand dann etwa 20-30m vor den berühmten Lettern. Das war einfach nur der Wahnsinn! Meine Selfies hiervon sind leider weniger der Wahnsinn, aber der Moment wird mir wohl für immer in Erinnerung bleiben. 🙂

Ganz nah dran 🙂

Den nächsten Tag starteten wir im schönen, sauberen und vor allem stinkreichen Beverly Hills. Wir flanierten den berühmten Rodeo Drive entlang, wo sämtliche Edel-Boutiquen vertreten sind. In vielen davon muss man sogar telefonisch einen Termin vereinbaren, damit man dort einkaufen darf. Wir waren immerhin auch in einem Laden: Nike. 😀 Woanders wären wir vermutlich eh nicht reingekommen.


Dann fuhren wir weiter nach Hollywood und folgten den vielen Sternen auf dem Walk of Fame. Von Mickey Mouse über Rod Stewart bis hin zu Britney Spears ist hier jeder vertreten der Rang und Namen hat. Schockierend: Rundherum wimmelte es von Armut und Obdachlosen. Während die Stars und Sternchen sich hier rühmen lassen, lebt ein Großteil der Bevölkerung auf der Straße. Das fanden wir gleichermaßen erstaunlich wie abscheulich und erschreckend, denn es gibt wohl kaum einen Ort auf der Welt den man auf Anhieb mehr mit Glamour und Reichtum verbindet, als Hollywood.


Überhaupt hatte ich mir den Walk of Fame ganz anders vorgestellt. Irgendwie dachte ich immer, es handele sich hierbei um eine sehr breite Art von Fußgängerzone. Das stimmt allerdings ganz und gar nicht – zunächst mal ist der Walk of Fame auf zwei Straßenseiten aufgeteilt. In der Mitte verläuft der Hollywood Boulevard, eine recht breite und auch laute Straße. Rundherum wimmelt es neben Obdachlosen auch noch von nervigen Verkäufern, die Touristen anlocken wollen um Bustouren, Helikopterflüge und ähnliches unters Volk zu bringen.


L.A. Downtown

Weiter ging’s am Nachmittag nach Los Angeles, wo es uns schon besser gefiel als gestern, da die Stadt heute schon deutlich lebendiger war. Dennoch ist es absolut keine schöne Stadt. Es stinkt an jeder Ecke absolut bestialisch und auch hier gibt’s Obdachlose wie Sand am Meer.


Viel mehr kann ich zu Los Angeles Downtown eigentlich kaum sagen. Ich finde es wirklich nicht schön und wenn ihr wie wir nur begrenzt viel Zeit habt wenn ihr mal da seid, dann plant da auf keinen Fall mehr als einen Tag für ein.

Mein Fazit zu LA lautet definitiv: Kann man machen, muss man aber nicht. Kalifornien hat unzählige wunderschöne Orte zu bieten, da kann ich wirklich jedem nur raten, von LA Abstand zu nehmen.

Den letzten Tag für die Gegend rund um L.A. verbrachten wir in Venice Beach am Strand. Ein Traum!!! Wir genossen einen wunderbaren Strandtag und erfreuten uns einfach an unserer Reise.

Roadtrip durch Kalifornien: Malibu & Ventura


Unser erster Stopp war Malibu. Aufgrund von Zeitmangel und nur mittelschönem Wetter schlenderten wir hier allerdings nur einmal den Pier entlang.


Wenn man dem Meer einmal den Rücken dreht, kann man in den Bergen hoch über dem Strand so manche schicke Villa erblicken, und nur vermuten welche Prominenz dort oben wohnt. Wir bummelten ein bisschen durch die am Pier ansässigen Läden und schwangen uns dann wieder ins Auto.


Weiter ging’s nach Ventura: Von diesem Ort hatten wir uns etwas mehr versprochen, aber entweder wir fanden den richtigen Ortskern nicht oder es ist tatsächlich nicht besonders schön dort. 😉 Wir schlenderten hier ein bisschen am Strand entlang (der extrem dreckig war!) und wollten eigentlich der Kapelle „Mission San Buenaventura“ einen Besuch abstatten, aber wir waren zu geizig für den Eintrittspreis und beließen es so bei der Außenansicht. 

Roadtrip durch Kalifornien: Santa Barbara

In Santa Barbara fanden wir unser Hostel zur Abwechslung mal auf Anhieb und bezogen schnell unser Zimmer in der ersten Etage. Das Hostel befindet sich in einem recht alten kleinen Häuschen und hat nur sehr wenige Zimmer. Wir hatten unsere Schlafplätze im Dreibett-Zimmer erst ein oder zwei Tage vorher online gebucht und vermutlich auch durch ein bisschen Glück unser kleines Zimmer ergattert.

Nach unserer Ankunft folgten wir dem Rat des netten Hostelmenschen, in Richtung State Street & zum Pier zu spazieren. Auf einigen versehentlichen Umwegen gelangten wir dann schließlich auch dorthin.

Die State Street stellte sich als eine sehr schöne Einkaufsstraße mit vielen schönen Geschäften und Restaurants heraus. Bei Vans fand ich ein ganz großartiges Portemonnaie und noch eine viel großartigere neue Cap. 😉


Als wir am Pier ankamen, klärte der Himmel nach diesem wolkenreichen Tag pünktlich zum Sonnenuntergang auf und bescherte uns so ein wahnsinnig schönes Panorama auf Berge, Strand und Meer. Ich aß ein riesiges Eis, während Kerstin sich als Fotografin an meiner Kamera übte und fleißig die Pelikane fotografierte.


Am nächsten Tag bestiegen wir, ebenfalls wie vom Hostelmensch empfohlen, den Turm des Court House und genossen einen wirklich tollen Ausblick. Santa Barbara hat ein bisschen was von der Toscana, finde ich. Der Eintritt zum Court House ist übrigens kostenlos und wirklich lohnenswert!

Im Anschluss begaben wir uns zum Strand und lagen einige Stunden ganz entspannt in der Sonne – Natürlich bekamen wir beide prompt einen anständigen Sonnenbrand, haha. Aber: Ich war sogar im Wasser! Mein erstes Mal im Pazifik. 😉

Am Strand von Santa Barbara

Nach Santa Barbara möchte ich definitiv nochmal reisen. Ich finde, hier hat man alles was das Herz begehrt: Die angrenzenden Berge laden zum Wandern und Bergsteigen ein, das Meer bietet angenehme Erfrischung, man kann wunderbar bummeln und shoppen und insgesamt ist Santa Barbara einfach ein wirklich schöner Ort. Schade, dass wir hier nur eineinhalb Tage verbringen konnten, im Nachhinein hätte ich mir für diese Stadt gerne ein bisschen mehr Zeit genommen.

Dann stiegen wir wieder in unseren Mustang (yeaaah :D) und machten uns auf den atemberaubenden Weg über die CA1 und 101 nach Santa Maria, wo wir bei Zhanna, einer sehr herzlichen Russin, die uns mit offenen Armen und „Hello my Kittys!“ empfing, übernachteten. Die Strecke hierher war schon der Hammer, aber wir dachten uns schon, dass uns am nächsten Tag auf dem Küstenabschnitt Big Sur noch Tolleres erwarten würde.

Roadtrip durch Kalifornien: Pismo Beach


So kam es dann auch: Wir fuhren von Zhanna aus nach Pismo Beach, wo wir eine Weile den Surfern zusahen. Pismo Beach ist der einzige Strand, der mit dem Auto befahrbar ist. Kostet allerdings 5$ oder so. Keine Ahnung, was die Leute toll daran finden, mit dem Auto auf den Strand zu fahren, ich ziehe da eindeutig das Gefühl, barfuß durch den Sand zu laufen, vor. 😉

Roadtrip durch Kalifornien: Big Sur

Dann ging’s wieder ab auf die CA1 und die Küste hinauf. Die Straße verlief zunächst noch recht flach und das Meer lag nicht direkt an der Straße. Wir fuhren durch knallig grüne Wiesen und waren gespannt, was uns noch erwartete.


An einer Stelle mussten wir spontan anhalten und nochmal zurückfahren, um uns zu vergewissern ob wir wirklich gerade Seerobben gesehen hatten oder ob es sich doch nur um seltsam geformte Steine handelte. Kerstin wendete und tatsächlich: Die Robben faulenzten schön entspannt direkt am Strand!

Der Highway wurde immer besser: Die meiste Zeit verlief die CA1 sehr kurvig und es ging immer wieder steil bergauf und bergab. Dabei hatte man einen absolut genialen Blick: Links das Meer, rechts Berge und Wald.


Wir hielten an einigen Aussichtspunkten an, genossen die Aussicht und ich machte jede Menge Fotos. (Es war bei der Menge von insgesamt 3800 Fotos übrigens gar nicht so einfach, sich hier auf eine kleinere Auswahl zu beschränken :-D)


Das war schon ein cooles Gefühl, im offenen Cabrio den legendären Highway 1 entlangzukurven, während die Eagles vom Hotel California singen. Hier hätte ich mir tatsächlich auch ein bisschen mehr Zeit gewünscht, beim nächsten Mal würde ich vermutlich zwei bis drei Tage für die Strecke einplanen. Sie ist zwar von der Länge her durchaus in wenigen Stunden machbar, aber ein Nachmittag an einem der super schönen Strände zu verbringen, oder ein bisschen durch den angrenzenden Los Padres National Forest zu wandern, kann ja auch nicht schaden. 🙂

Vor lauter Staunen und Begeisterung hatten wir glatt die Tankanzeige etwas außer Acht gelassen und so wurde es ganz schön knapp – Kurz nach der Bixby Bridge fanden wir zum Glück in letzter Sekunde noch eine (absolut überteuerte; 5$/gallon) und so kamen wir auch schon bald in Del Rey Oaks nahe Monterey / Carmel bei unserem nächsten AirBnB-Gastgeber Stephen an.

Roadtrip durch Kalifornien: Monterey & Carmel

Wir aßen noch eine Lasagne bei einem netten Italiener und gingen dann schlafen. Am nächsten Tag sahen wir uns Monterey dann im Hellen an – ganz nett, aber kein Muss würde ich sagen.

Es gibt einen ganz netten Hafen und einen Pier mit ein paar Geschäften, aber viel mehr ist bei mir auch nicht hängen geblieben von diesem Örtchen. Es gibt wohl ein recht großes Aquarium, aber das reizte uns nicht besonders.

Kurz darauf fuhren wir nach Carmel-by-the-sea, einem sehr süßen beschaulichen Küstenort, der stimmungsmäßig etwas an Süd Frankreich erinnert. Die vielen kleinen Häuschen machen einen leicht verwunschenen Eindruck – sie sind zwar alle gut in Schuss, aber irgendwie haben sie etwas von kleinen Hexenhäuschen.


Wir schlenderten ein bisschen durch das hübsche Dörfchen und die vermeintliche Hauptstraße hinab zum Strand, bevor wir uns auch noch die Mission ansahen – die erste von so vielen, die es in Kalifornien gibt.


Anschließend folgten wir dem Tipp unseres AirBnB-Gastgebers Stephen, bei dem wir zwei Nächte blieben, und fuhren zum wirklich sehr schönen Asilomar Beach.

Roadtrip durch Kalifornien: Santa Cruz

Weiter gings nach Santa Cruz. Wie so viele Küstenorte kann Santa Cruz eigentlich nicht besonders viel – abgesehen von dem riesigen schrill bunten Boardwalk und dem angrenzenden Pier. Der Santa Cruz Beachwalk ist eine absolut verrückte Strandpromenade und eigentlich ein einziger Jahrmarkt. Es gibt Achterbahnen, Geisterbahnen, Karussels und jede Menge andere Schausteller.


Allerdings war der Pier schon echt cool: Jede Menge nette Shops & Restaurants und das absolute Highlight: Vom Pier aus kann man Seerobben beobachten! Und war nicht so wie im Zoo, sondern in ihrem natürlichen Lebensraum! Das war ganz witzig anzusehen. 🙂


Ein Stückchen weiter gibt es auch noch einen etwas ruhigeren Strandabschnitt inklusive einem hübschen Lighthouse.

Roadtrip durch Kalifornien: San Francisco


Nach einem kurzen Frühstück bei Jeanette in San José brachen wir wie immer sehr früh auf und los ging’s über die 101 nach San Francisco. Wir fanden unser Hostel (Amsterdam Hostel) für unsere Verhältnisse recht zügig: Es lag relativ zentral in der Taylor Street und von hier aus war es zu Fuß nicht weit bis zum belebten Union Square. Wir waren also ganz positiv gestimmt, doch dann kam die große Überraschung: Leider hatten wir unser Doppelzimmer für November statt für März gebucht. Dedöööt. Zu unserem Glück gabs aber noch zwei freie Betten in einem 4 bed mixed dorm, in dem wir dann unterkamen. Dort hausten wir dann für die nächsten Tage mit einer netten Brasilianerin.

Nur ein paar Meter weiter fiel mir sofort die große Kathedrale ins Auge und ich fühlte mich total an Notre Dame in Paris erinnert. Später stellte sich heraus, dass Grace Cathedral auch in Anlehnung an Notre Dame gebaut wurde. 😉


Nach diesem verrückten Check-In gingen wir auf Mustang-Abschiedstour. Wie es sich gehört, wollten wir dazu die Golden Gate Bridge nutzen und fuhren somit einmal quer durch die Stadt und dann über die berühmte rote Brücke. Wir stiegen am Vista Point aus, machten natürlich einige Fotos und begaben uns dann zum Flughafen, wo wir unser weißes Pferdchen abgaben.

Diese Aktion dauerte inklusive Rückfahrt mit BART (Regionalzug) etwas länger als geplant und so kamen wir erst gegen 17h richtig an.

Zum zweiten Mal auf unserer Reise gönnten wir uns absolut köstliche Pasta in der Cheesecake Factory auf der obersten Etage von Macy’s am Union Square und spazierten anschließend noch eine Runde um den Block.


Schon am ersten Abend gefiel mir San Francisco sehr gut und mein erster Eindruck der Stadt bestätigte sich in den folgenden Tagen: Wahnsinnig schön, sauber und vielseitig. Hier hat man einfach alles: Downtown & Financial District mit vielen Hochhäusern, Strand & Meer, frische Luft, süße Viertel mit traumhaften Wohnhäusern. Wir sind einiges zu Fuß abgelatscht, was hin und wieder extrem anstrengend war, da die Stadt sehr viele Hügel hat und wir auch auf einem davon wohnen – dem Nob Hill nämlich.

Den ersten Tag begannen wir mit dem Ticketkauf für einen Hop-On-Hop-Off-Bus. Wir fuhren quer durch die City, unter anderem vorbei an der City Hall. Auch diese erinnerte mich auf Anhieb an ein berühmtes Pariser Gebäude, und siehe da: Die City Hall ist inspiriert vom Invalidendom in Frankreichs Hauptstadt. 🙂


Wir stiegen zum ersten Mal am Alamo Square aus, einem sehr hübschen Park, wo auch die „Painted Ladies“, die berühmten Häusschen aus Full House stehen. Von hier aus kann man auch hervorragend auf die Skyline der Stadt blicken.


Wir spazierten weiter bis zum Golden Gate Park, der nicht wie wir zunächst vermutet hatten, an der Golden Gate Bridge liegt, sondern etwas weiter im Innern der Stadt. Mit seiner Fläche von 4,1 qkm ist der Golden Gate Park sogar noch größer als der Central Park in New York (3,41qkm)!

Im Golden Gate Park befindet sich auch der botanische Garten der Stadt.


Ich würde sagen, die 8$ Eintritt haben sich tatsächlich gelohnt: Der Garten ist in verschiedene Bereiche unserer schönen Welt aufgeteilt und man kann traumhafte und außergewöhnliche Pflanzen bestaunen. Nach einem kurzen Päuschen auf einer Bank im Rose Garden stiegen wir wieder in den Bus und fuhren zum zweiten Mal während  unseres SF-Aufenthalts über die Golden Gate Bridge. Und diesmal sogar bei strahlend blauem Himmel. 🙂


Wir stiegen an der berühmten und wirklich einzigartigen Lombard Street, die man von zahlreichen bekannten Fotografien und Filmen kennt, wieder aus. Einige Autofahrer ließen es sich nicht nehmen, die steilen Serpentinen herunterzufahren, aber ich war ganz froh dass wir hier nur zu Fuß unterwegs waren.


Auf der Suche nach einem Mittagessen schlenderten wir in der Gegend rund um Fisherman’s Wharf umher und landeten schließlich in einem italienischen Restaurant. Diese Nudeln waren ihr Geld leider weniger als wert; Die hätte selbst ich besser hinbekommen. 😉

Am nächsten Tag starteten wir mit einer Cablecar-Fahrt über den Nobhill (Powell Street).

Besonders beeindruckt hat mich an den Cable Cars die Art und Weise, wie sie in die Abfahrts-Position gebracht werden: Das ankommende Cablecar wird auf eine runde drehbare Plattform gefahren, die dann von zwei starken Männern bewegt wird, indem sie sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen eine Art Geländer stämmen.

Wenn die Plattform weit genug gedreht ist, kann das Cablecar problemlos auf die Schienen gefahren werden. Das klingt jetzt eventuell etwas kompliziert und möglicherweise konnte ich mich nicht ganz verständlich ausdrücken (:D).

Wir fuhren also mit dem Cable Car einmal über den Nob Hill und stiegen bei der Endstation, fast am Wasser, aus.


Von hier aus spazierten wir an den vielen Piers entlang zum Pier 39, dem wie ich finde schönsten Pier. 🙂

Hier wimmelt es von netten Shops und Restaurants und es lässt sich hervorragend flanieren.

Wir entspannten eine Weile mit Blick auf Alcatraz und schlenderten dann weiter zum Pier 33, von wo aus wir ein Boot zu der berühmten Gefängnisinsel nehmen wollten. Daraus wurde leider nichts: Tickets gab es erst wieder für sonntags – es war Mittwoch!! Falls ihr also einen Besuch von Alcatraz plant, dann reserviert euch unbedingt vorher Tickets 🙂


Ein bisschen bedröppelt und enttäuscht überlegten wir uns aber recht schnell einen neuen Plan: Wir wollten den Telegraph Hill erklimmen. Gesagt, getan: Ein Snickers und eine Cola später machten wir uns also auf den Weg, den Hügel hinauf. Oben angekommen, entschieden wir uns, noch ein bisschen höher zu klettern und kauften für 8$ Tickets für den Coit Tower, von dessen Plattform man einen großartigen Blick über die ganze Stadt hat. Wirklich empfehlenswert!


Hier oben trafen wir auch eine Omi, die vor vielen Jahren für ihr Studium nach San Francisco gekommen war und sich auf Anhieb in die Stadt verliebte, sodass sie beschloss, dort weiterzuleben. An diesem Mittwoch kam sie zum ersten Mal auf den Coit Tower und war genau so beeindruckt wie wir. An diese Dame denke ich seither noch oft zurück, sie wirkte so ausgeglichen, lebensfroh und glücklich.


Vom Telegraph Hill ist es nicht mehr weit bis nach North Beach – dem italienischen Viertel von San Francisco. Hier fanden wir schnell ein nettes Restaurant (Caffe Delucchi), dessen Tische schön in der Sonne lagen und schmausten köstliche Pizza & Pasta, bevor wir die Bustour ab Washington Square bis zum Palace of Fine Arts fortsetzten.


Von dort aus spazierten wir eine ganze Weile gegen den Wind am Strand entlang und sahen den vielen Kitesurfern zu, die sich, im Gegensatz zu uns, an den stürmischen Böen erfreuten. Wir spazierten so lange auf die Golden gate Bridge zu, bis es Zeit wurde sich auf den Weg zur Nacht-Bustour zu machen.


Unseren letzten Abend in San Francisco verbrachten wir somit an Deck eines Touri-Busses und aufgrund des besagten Windes froren wir uns so einiges ab. 😉

Aber es war ein sehr unterhaltsamer Abend, denn der Guide Jason war ziemlich witzig und hielt uns so trotz der Kälte gut bei Laune.

Er erzählte uns zum Beispiel, woher die San Francisco 49ers ihren Namen haben: Der Name „49ers“ geht darauf zurück, dass im Jahre 1849 so viele Zuwanderer nach San Francisco kamen.

Und wusstet ihr, dass der Friedhof von San Francisco etwas außerhalb, in Colma, liegt? Dort fanden so viele Menschen ihre letzte Ruhestätte, dass selbst heute noch auf 3000 Tote ungefähr 1 Lebender kommt. So erzählt man es sich laut Jason zumindest. 😉

Die Nachttour führte uns unter anderem über die Bay Bridge, die übrigens größer ist als die Golden Gate Bridge, aber dafür weniger berühmt. 😉 Von der anderen Seite aus hatten wir einen grandiosen Blick auf das Stadtzentrum.

Fazit
Mein Fazit zu San Francisco ist schnell gezogen: Wahnsinn! Ich habe mich auf Anhieb in diese Stadt verliebt, kann jedem nur empfehlen, für diese tolle Stadt ausreichend Zeit mitzubringen, und ich werde definitiv zurückkommen!

Hier nochmal zusammengefasst meine absoluten Must-Do’s für San Francisco:

  • Cable Car fahren
  • Auf den Coit Tower klettern & die Aussicht genießen
  • In der Cheesecake Factory am Union Square essen
  • Pizza & Pasta in North Beach
  • Strandspaziergang
  • Alcatraz (ich bin immer noch traurig, dass das bei uns nicht geklappt hat)

Und, Wann steht dein Roadtrip nach Kalifornien an? Oder falls du auch schonmal dort warst, was hat dir am besten gefallen? Bist du auch so verliebt wie ich? 🙂 Erzähl mir gerne in den Kommentaren von deinen Plänen & Erfahrungen, ich bin gespannt auf deine Meinung!